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Rosetta (19.12.)


Wie kann man eine so zauberhafte Katze einfach entsorgen?
Wie jeden Tag kam unsere sardische Kollegin auf ihrer nachmittäglichen Runde mit den Hunden an einer unserer Katzenfutterstellen vorbei. Dort wird zwar schon morgens in aller Frühe gefüttert, aber sie schaut tagsüber immer noch mal nach dem Rechten. Als sie gerade weitergehen wollte, hörte sie aus dem Gebüsch ein klägliches Fiepsen. Da sie - für den "Notfall" - immer ein bisschen Futter dabei hat, raschelte sie mit der Tüte und bückte sich, um besser sehen zu können, wer da so klagt ... da hatte sie - schwapp - schon eine kleine Katze im Arm, die sich sofort ankuschelte und losschnurrte. Unsere Kollegin gab ihr etwas Futter, und da das zerzauste, magere Fellknäuel sich so an sie klammerte, wollte sie sie gleich mit nach Hause nehmen, um sie sich näher anzusehen. Aber das war der Kleinen dann doch unheimlich, und sie lief zurück ins Gebüsch. Also spurtete unsere Kollegin nach Hause, holte eine Transporbox und lief zurück zum Futterplatz. Sie fürchtete schon, die Kleine sei verschwunden, aber ausgiebiges Rascheln mit der Futtertüte lockte das Kätzchen dann doch wieder hervor. Und sie ließ sich ganz einfach in den Transportkorb setzen, als ob sie darauf gewartet hätte.

Zu Hause bei der Kollegin angekommen, inspizierte die kleine Maus erst einmal neugierig ihre neue Umgebung. Innerhalb von Minuten hatte sie die Couch entdeckt, wo sie sich erst einmal zu einem gemütlichen Schlummer zusammenrollte.

So souverän, wie Rosetta, wie wir sie genannt haben, sich in einer Wohnung verhält, lässt darauf schließen, dass sie ihre ersten Lebenswochen in einem Haushalt verbracht hat und sie dann ausgesetzt wurde. Wie kann man einen solchen kleinen Schatz einfach auf die Straße setzen? Aber diese Frage haben wir uns schon oft gestellt. Eine Antwort werden wir wohl nie bekommen.

Inwischen ist Rosetta in Deutschland in ihrer Pflegestelle in Deutschland angekommen, und jeder, der ihr bisher begegnete, wurde von ihr verzaubert. Sie ist einfach nur goldig, schmusig, anhänglich, dabei aber auch sehr aufgeweckt und neugierig. In ihrer Pflegestelle ignoriert sie die vorhandenen Katzen, lässt sich auch nicht durch deren Gefauche irritieren, und geht völlig unbefangen an den beiden großen Hunden vorbei. Solch ein selbstbewusstes und dabei aber außergewöhnlich liebenswürdiges, zärtliches Kätzchen gibt es nicht jeden Tag.

Wir sind sicher, dass dieser Schatz nicht lange auf sein endgültiges Zuhause warten muss.


19. Dezember 2010

Unser Gefühl hat uns nicht getrogen: Rosetta hat schon ihr Zuhause gefunden. Sie hat es sich ganz bequem gemacht, hat sich wahrschienlich gedacht, warum soll ich noch mal umziehen, wenn es doch hier so toll ist? Sie hat gleich beim Eintreffen in der Pflegestelle den Lebenspartner der Pflegemama in Nullkommanix um die kleine Kralle gewickelt und sein Herz im Sturm erobert, dass er heute entschieden hat, dass er diese kleine Zaubermaus nicht mehr hergeben mag.

Rosetta, ich kann Alex gut verstehen. Die zwei Tage, die ich mit dir auf Sardinien verbringen durfte, hätten mich auch beinahe schwach werden lassen. Du bist etwas ganz Besonderes. Ich freue mich sehr, dass du solch ein wunderbares Zuhause gefunden hast und sehr geliebt wirst.

 
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