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Amalia (13.02.)


Das Rifugio ist immer voll, ein Aufatmen kennen sie in der LIDA nicht. Nach wie vor sind die wirtschaftlichen Probleme, in die viele Sarden durch die Corona-Maßnahmen geraten sind, nicht überwunden. Manche Leute geben ihr Tier persönlich ab und bitten um Hilfe, manche stellen sie einfach im Karton vor das Tor der LIDA oder binden sie dort an. Und die Touristensaison läuft auf Hochtouren. Es vergeht daher kaum ein Tag, an dem keine Tiere gefunden und abgegeben werden. Außerdem werden von den Helfern der LIDA ebenfalls zahlreiche Streuner aufgelesen. Niemand wird abgewiesen, auch wenn man im Rifugio wie immer am Rande des Belastbaren ist.

Aktuell ist die Situation besonders dramatisch: Wie auch unsere anderen Partner wird das Rifugio der LIDA überschwemmt mit Hunde- und Katzenbabys. Die meisten von ihnen wurden weggeworfen wie Müll. Die Partner in der LIDA und auch wir fragen uns immer wieder: Was sind das für Menschen, die so etwas tun? Es gibt so viele Hilfsangebote, nicht zuletzt auch von uns, Trächtigkeiten und damit dieses unbeschreibliche Elend zu verhindern. Aber man ist zu stolz, um Hilfe zu bitten. Das hat man noch nie gemacht. Kastrationen sind wider die Natur. Nicht von Gott gewollt. Keine Zeit, zum Tierarzt zu fahren. Wenn ich die zum Tierarzt bringen muss, macht sie mir das Auto schmutzig. Die Litanei der Ausreden ist ellenlang, und wir können sie bald nicht mehr hören. Auch wenn wir schon so viele Jahre auf Sardinien aktiv sind, an dieses verantwortungslose, herzlose Verhalten werden wir uns nie gewöhnen.

Amalia war erst wenige Wochen alt, als sie Anfang Juni 2022 gerettet wurde. Man hatte die Kleine schwer verletzt und blutüberströmt auf der Viale Aldo Moro gefunden (das ist eine der Hauptverkehrsstraßen in Olbia). Ihr Kiefer war gebrochen, aber wie das passiert ist, ist unbekannt. Vielleicht hat jemand sie getreten oder mit einem Knüppel geschlagen. Ein Autounfall wird es nicht gewesen sein, den hätte die kleine, zarte Katze sicherlich nicht überlebt. Außerdem hatte die Kleine entzündete Äuglein – wie eigentlich alle Katzenbabys, die ihr Leben auf der Straße fristen müssen. Die Operation war recht knifflig, denn die Knochen eines solch jungen Katzenkindes sind natürlich noch sehr fein und zart, aber es ging alles gut. Zwar gingen einige ihrer Milchzähnchen verloren, aber bald werden sicherlich die bleibenden Zähnchen wachsen.

Amalia fing relativ schnell an, selbstständig zu futtern, natürlich zunächst sehr flüssige Nahrung, dann kam auch Mousse hinzu. Das süße Katzenkind erholt sich gut und wird immer schöner.


Wir wünschen uns sehr, dass Amalia sich weiterhin gut erholt und dass sie auch ihr Käfigdasein bald hinter sich lassen und ihre Reise nach Deutschland antreten kann. Hier soll sie dann ihre Familie finden, die ihr ein Traumzuhause schenkt. Vielleicht zusammen mit Aldina, die inzwischen gemeinsam mit ihr im Käfig lebt.

03. September 2022
Amalia und Aldina sind in ihrer deutschen Pflegestelle angekommen. Jetzt freuen sich die beiden süßen Katzenmädchen auf liebe Menschen, die sie adoptieren möchten. Amalia wird nicht in Einzelhaltung vergeben. Generell bevorzugen wir für unsere Katzen die Wohnungshaltung mit vernetztem Balkon bzw. gesicherter Terrasse.

13. Februar 2023
Amalia und Aldina kamen im September 2022 im Alter von 5 Monaten aus Sardinien in ihre Pflegestelle nach Oldenburg. Sie hatten wahrscheinlich noch nie eine Wohnung, einen Kratzbaum und andere Klettermöglichkeiten gesehen. Schon in dem Moment, als sie vorsichtig aus ihren Boxen guckten und dann schnellstens unterm Sofa verschwanden, dachte ihre Pflegemutti: "Wie soll ich diese beiden Goldstücke jemals wieder weggeben?" Die beiden gewöhnten sich schnell ein, freundeten sich mit den drei vorhandenen Katzen an und waren genauso, wie man sich Kitten vorstellt: aktiv, vorwitzig, chaotisch, verspielt, verfressen und absolut süß.

Amalia war ganz besonders verschmust, sie klebte geradezu an ihrer Pflegemutti, schlief nachts auf ihrem Gesicht und liebte es, gestreichelt zu werden. Aldina war etwas zurückhaltender und ruhiger. Was aber ganz auffällig war, war die Intensität, mit der die beiden miteinander kuschelten und spielten. Es war klar: die beiden gehören zusammen. Dann wurde immer deutlicher, dass Amalia Schwierigkeiten beim Atmen hatte. Nach mehreren Untersuchungen beim Tierarzt war klar, dass diese Probleme von ihrer Verletzung als Baby herrührten und nicht heilbar waren. Damit kam der Gedanke auf, dass sie durch ihre chronische Krankheit nicht noch einmal umziehen sollte und eventuell bei der Pflegemutti bleiben könnte.

Aber die Trennung von Aldina wäre für Amalia auch nicht einfach. Mit Hilfe von lieben Freunden, die selbst sehr aktiv im Verein und Tierschutz sind, wurde der heimliche große Wunsch der Pflegemutti erfüllt. Amalia und Aldina wurden adoptiert und haben bei der Pflegemutti ein Für-immer-Zuhause gefunden. Wir freuen uns mit den beiden und wünschen Amalia und Aldina ein langes glückliches Leben.
 
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