Während unserer monatlichen Sardinientour besuchten wir im Juli 2018 auch wieder das Rifugio der LIDA in Olbia. Marco hatte schon angekündigt, dass sie überschwemmt würden mit Neuzugängen und nun inständig auf unsere Hilfe hoffen. Wir können natürlich auch keine Wunder vollbringen. Zwar sind wir schon sehr belastbar, und versuchen, so viel wie möglich zu helfen, damit das Elend, die qualvolle Enge, der unendliche Stress für die Hunde und Katzen nicht noch schlimmer wird. Aber auch unsere Kapazitäten sind eben leider begrenzt.
Zu den Neuzugängen, die Marco uns ans Herz legte, gehörten zahlreiche Welpen, wie auch diese neun: die Mädchen Claudia, Cinzia, Ciela, Cina und die Buben Capo, Cincin, Carlo, Claudio und Carbone. Die Mutter der neun Hundekinder ist eine herrenlose Hündin, die im Bereich des Geovillage lebt. Sie ist sehr scheu, es ist bis jetzt trotz mehrfacher Versuche nicht gelungen, sie einzufangen, um sie sterilisieren zu können. Glücklicherweise konnte ihr kompletter letzter Wurf „eingesammelt“ werden, so dass zumindest diese Hunde aus dem unsäglichen Geburtenkreislauf heraus sind und nicht selbst bald schon für weiteren Nachwuchs sorgen.
Claudia, Capo, Cinzia, Ciela, Cincin, Cina, Carlo, Claudio und Carbone waren während der Fotoaktion auch noch etwas zurückhaltend. Aber das ist verständlich, denn ihre Erfahrungen mit Menschen waren in ihren ersten Lebenswochen sicherlich nicht sonderlich gut. Wie schnell sie sich allerdings umstellen können, wenn sich die Lebensumstände ändern, sprich, sich eine liebe Familie findet, von der man aus dem Rifugio geholt und als neues Familienmitglied aufgenommen hat, zeigte uns der kleine Capo. Eine deutsche Familie mit zwei Kindern besuchte das Rifugio mit der Hoffnung, dort vielleicht „ihren“ Hund zu finden. Und Capo war es, der letztlich die Familie um die Pfote wickelte. Nachdem dann alle Formalitäten erledigt waren, konnte Capo das Rifugio verlassen, noch eine paar schöne Tage im sardischen Domizil der Familie verbringen und dann die Reise ins neue Zuhause nach Deutschland antreten. Wie uns die Familie berichtete, war für Capo – der jetzt Pepe heißt – wie zu erwarten alles fremd, aber der aufgeweckte kleine Kerl hat seine neue Umgebung neugierig unter die Lupe genommen und für gut befunden. Und natürlich haben ihn auch die vielen Streicheleinheiten überzeugt, das große Los gezogen zu haben.
Bestimmt werden auch die Geschwister von Capo ähnlich schnell auftauen und Vertrauen fassen, wenn sie bei ihren endgültigen Familien angekommen sind.
25. März 2019:
Bei unserer diesjährigen Projektreise im März 2019 besuchten wir Cina (Carbone, Carlo, Ciela, Claudio und Claudia sind in anderen Gehegen untergebracht). Wie man sehen kann, ist sie zu einem wunderhübschen Junghund herangewachsen. Cina zeigte sich sehr zurückhaltend und beobachtete das Geschehen mit einem Gewissen Abstand.
29. Juni 2019:
Cina durfte heute auf ihren deutschen Pflegeplatz reisen. Zu ihrem endgültigen Glück fehlt ihr nur noch die eigene Familie, auf die sie sehnsüchtig wartet.
12. September 2019:
Cina zeigt sich auf ihrer Pflegestelle als sehr schüchterne und ängstliche Hündin. Cina sucht Menschen, die dafür Verständnis haben und die ihr durch Routine und gleichbleibende Abläufe Sicherheit bieten. Da Cina sich auch stark an dem vorhandenen Rüden orientiert, wäre ein Ersthund für Cina ein grosser Vorteil. Cina ist bereits stubenrein und auch sehr lauffreudig, dabei kann sie entspannen und hin und wieder ihre Ängstlichkeit vergessen.
Fotografin Saskia Sickenberger hat sich für ein ehrenamtliches Shooting zur Verfügung gestellt und diese schönen Bilder gemacht, mit deren Hilfe sich Cinas Wunsch auf ein endgültiges Zuhause hoffentlich bald erfüllen wird. Liebe Saskia, vielen Dank dafür.
Wenn Sie Cina auch den Traum vom eigenen Zuhause erfüllen möchten und sich bewusst sind, dass Hunde neben viel Freude auch viel Arbeit machen und Sie die Verantwortung für ein hoffentlich langes Hundeleben übernehmen, dann freuen wir uns über Ihre Nachricht.
16. Januar 2020:
Unsere hübsche Cina hatte keinen weiten Weg in ihr für immer Zuhause, denn sie hat das Herz ihrer Pflegemama erobert und darf bleiben. Die anfangs noch schüchtere und zurückhaltende Hündin taut immer mehr auf und wird mutiger. Zähne und Ohren lässt sie sich auch schon brav anschauen. Cina liebt die gemeinsamen Spaziergänge und für ein Spielchen im Feld mit Ihren Hundefreunden ist sie auch immer zu haben. Wir wünschen Cina und der ganzen Familie eine tolle, ereignisreiche Zeit zusammen!