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Nemorino (09.01.)


Ein Besuch des Rifugio der LIDA gehört zu den Standardterminen, die wir während unserer regelmäßigen Sardinientouren wahrnehmen. So auch am 01. August 2019. Wie immer wurden wir schon erwartet, und Marco hatte eine lange Liste mit Neuzugängen für uns vorbereitet.

Zu den Neuzugängen, die mir vorgestellt wurden, gehörten auch sieben Maremmano-Welpen: Nemorino, Nelly, Natan, Niki, Nita, Nevia und Norina. Wie auch die anderen neuen Welpen, waren sie ausgesetzt und ihrem Schicksal überlassen worden. Sie hatten aber Glück gefunden und ins Rifugio gebracht zu werden. Die Kleinen hätten vermutlich nicht überlebt. Sie waren in sehr schlechtem Zustand, sie hatten offene Wunden im Gesicht, und Maden hatten dort schon ihr zersetzendes Werk begonnen. Insbesondere die kleine Norina hatte es schlimm erwischt: Die Maden hatten sich in ihrem linken Auge eingenistet und waren dabei, es zu zerstören. Nur dank des tierärztliches Einsatzes und der intensiven Pflege war es zu verdanken, dass das Auge zumindest teilweise gerettet werden konnte. Allerdings kann Norina auf diesem Auge auch nur eingeschränkt sehen, doch das behindert sie nicht wirklich und ihrem Charme tut es ohnehin keinen Abbruch.

Während ich schon die ersten Welpen wie Hansel, Gretel usw. fotografierte, wurden Nemorino, Nelly, Natan, Niki, Nita, Nevia und Norina noch vom verantwortlichen Veterinär der Behörde gechippt. Das war auch wichtig, denn sonst hätte ich die Geschwister nicht fotografieren können. Das Risiko, sie später nicht auseinanderhalten und den richtigen Namen und Chipnummern zuordnen zu können, wäre zu groß gewesen. Und für die Welpen wäre es verlorene Zeit gewesen, wenn ich sie erst beim nächsten Besuch im September hätte fotografieren und aufnehmen können.

Denn wir versuchen alles, damit die Hundekinder möglichst bald nach Deutschland reisen können, bevor sie in den hinteren Gehegen des Rifugio in der Masse der Hunde quasi unsichtbar werden, älter und älter werden und im schlimmsten Fall lebenslänglich hinter Gittern hocken.

Nemorino, Nelly, Natan, Niki, Nita, Nevia und Norina waren natürlich noch etwas verschüchtert. So viel war in den letzten Tagen für sie passiert. Und nun stand ich da mit meinem schwarzen Kasten vor dem Gesicht, was ihnen sicherlich auch etwas unheimlich war. Aber die Kleinen sind alle lieb und freundlich.

09. November 2019:
Nemorino durfte auf seinen deutschen Pflegeplatz reisen. Zu seinem endgültigen Glück fehlt ihm nur noch die eigene Familie, auf die er sehnsüchtig wartet.

21. November 2019:

Nemorino ist ein sehr freundlicher Geselle, sehr anhänglich und verschmust. Er bindet sich sehr schnell an seine Familie und an eine Bezugsperson, auch versteht er sich gut mit den vorhandenen Hunden und Katzen. Bei fremden Menschen reagiert er unterschiedlich: Bei einigen ist er anfangs etwas skeptisch (bis er Leckerchen und anschließende Streicheleinheiten abgestaubt hat), bei anderen wiederum geht er sofort darauf zu a la "Hallo, hier bin ich". :-) Er ist auf jeden Fall sehr neugierig und dann auch aufgeschlossen.

Im Haus ist er ein angenehmer und braver Mitbewohner. Er ist sehr aufmerksam und wenn Besuch kommt und es klingelt, bellt er kurz. Er ist aber kein Kläffer. Hat er die Lage gecheckt, dann legt er sich brav auf sein Plätzchen, oder lässt sich von dem Besuch bespaßen. Mit der Stubenreinheit klappt es auch schon sehr gut.

Das Laufen an der Leine wird bereits fleißig geübt, auch das Autofahren. Er zeigt sich relativ unerschrocken, wenn es um laute Geräusche im Straßenverkehr geht und begegnet anderen Menschen und Hunden sehr freundlich. Rundum ist Nemorino ein wunderhübscher junger Rüde, der sicherlich zu einem traumhaften und treuen Begleiter werden wird.

Was er nun braucht, ist seine eigene Familie und ein Zuhause, das seinen Bedürfnissen als Herdenschutzhund angemessen ist. Erfahrung mit Herdenschutzhunden wäre wunderbar. Zumindest sollte aber die Bereitschaft da sein, sich mit den Besonderheiten der Rasse zu befassen und die Empfehlungen zum Umgang mit Herdenschutzhunden umzusetzen.

09. Januar 2020:
Für Nemorino hat sich das Warten gelohnt, denn nun hat er sein Traumzuhause gefunden. Er lebt jetzt im schönen München mit Frauchen, Herrchen und zwei neuen Hasenkumpels in einer schönen Wohnung mit Garten. Das Zuhause grenzt unmittelbar an den Ostpark, wo er auf der Hundewiese sicherlich viele neue Freunde finden wird. Laut ersten Rückmeldungen sind alle begeistert von Nemorino, da er sich sehr schnell eingelebt hat und als sehr braver Mitbewohner zeigt. Sicherlich wird er noch viele tolle Dinge erleben. Wir sind gespannt auf weitere Rückmeldungen und Bilder.
 
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