Im Raum Valledoria gibt es viele kleinere Bauernhöfe mit Schaf- und Ziegenherden. Entsprechend zahlreich sind auch die Herdenschutzhunde, die für die Bewachung der Herden eingesetzt werden. Und leider sind nur wenige der Bauern bereit, dafür zu sorgen, dass nicht immer wieder unerwünscht Nachwuchs zur Welt kommt: Weil sie kein Geld für die Sterilisation haben, weil es gegen die Natur ist, weil sie immer wieder "Nachschub" brauchen. Auch aus dem Wurf dieser Maremmanowelpen waren schon wieder zwei viel zu früh verschenkt worden, sie hätten die Fürsorge der Mutter und die Nähe der Geschwister noch gebraucht. Die restlichen sechs sollten eigentlich "aufs Land" gebracht werden. Was im Klartext nichts Anderes bedeutet, als dass die Kleinen dort sich selbst überlassen gewesen und mit hoher Wahrscheinlichkeit verhungert oder verdurstet wären ... Glücklicherweise stellte ein Bauer aus der Nachbarschaft, dessen Welpen wir im Frühjahr übernommen und die Mutterhündin kastriert hatten, den Kontakt zu uns her. Und so holten wir die Kleinen in Sicherheit, bevor der Bauer es sich wieder anders überlegen konnte.
In der Obhut unserer Kollegin in Sassari entwickelten sich die vier Jungs und zwei Mädchen Maxo, Mauro, Manuel, Miguel, Mary und Mimi bestens. Alle sind fröhlich und gesund. Lediglich Mimi hatte einen Darmvorfall erlitten, der sofort von unserer Tierärztin operiert wurde. Die Kleine musste dann für einige Wochen spezielle Kost bekommen, um den Darm nicht zu stark zu belasten, aber jetzt ist auch sie fit.
Das Sextett ist freundlich, neugierig und verspielt, wie es sich für Hundekinder ihres Alters gehört. Da die Hundekinder immer mit erwachsenen Hunden (zwei alte Maremmanorüden und aktuell auch eine sehr freundliche Maremmanohündin, die Touristen zugelaufen war, die uns um Hilfe gebeten hatten) sowie einigen anderen Junghunden zusammenleben, sind sie gut sozialisiert und genießen Spielen und Kuscheln mit ihren Artgenossen.
30. Oktober 2016: Mary lebt seit heute in ihrem neuen Zuhause bei einem netten Paar mit erwachsenen Kindern in Albstadt. Bereits vor viereinhalb Jahren wurde ein Hund über unseren Verein adoptiert, leider kam sie jedoch bei einem tragischen Unfall ums Leben. Der Verlust war sehr schmerzhaft, ein Leben ohne Hund jedoch nur schwer vorstellbar. Schließlich wurde beschlossen, einem neuen Vierbeiner einen schönen Platz zu bieten. Die Wahl fiel auf Mary, die nun das Haus wieder mit Freude füllen darf. Sie wurde persönlich vom Flughafen abgeholt, kann ein Haus mit Garten ihr Eigen nennen und muss nie lange alleine bleiben. Auch bei den Familienurlauben wird die hübsche Fellnase dabei sein und sicher viele tolle Momente mit ihren Menschen erleben. Wir wünschen weiterhin alles Gute und eine lange glückliche Zeit miteinander.