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Letto (17.10.)


Mein Besuch im Rifugio der LIDA in Olbia wurde auch im Juni 2017 schon dringend erwartet. So viele Neuzugänge an Welpen - überall kleine Käfige, aus denen mich Hundekinder mit riesengroßen Augen anschauten ... Wie immer hoffte man, dass wir auch diesmal wieder helfen können, für so viele Hundekinder wie möglich ein gutes Zuhause zu geben. Und dadurch auch zu verhindern, dass die Hunde in wenigen Monaten in eines der zahlreichen Gehege der halbwüchsigen oder erwachsenen Hunde umziehen müssen und ihre Chancen auf Vermittlung auf null sinken. Der Gedanke, dass es vielleicht das Schicksal einiger Hundekinder sein wird, im Rifugio zehn oder mehr Jahre bis zu ihrem Lebensende bleiben zu müssen, treibt uns die Tränen in die Augen ... Also, was bleibt uns übrig, als die Ärmel hochzukrempeln und das Problem aktiv anzugehen ...

Als erster Welpe wurde mir Letto gezeigt - und er ist gleich ein "Notfellchen": Eines seiner Vorderbeine ist gebrochen und schon wieder schief zusammen gewachsen. Man möchte nun - nach vielen schlechten Erfahrungen mit Operationen auf Sardinien - kein Risiko eingehen und bat uns, den Kleinen doch so schnell wie möglich zu holen und dann in Deutschland zu sehen, ob noch etwas am Beinchen repariert werden kann.

08. Juli 2017:


Wir wurden von unseren Kollegen vor Ort in Sardinien darum gebeten Letto zeitnah zu holen, da der Kleine sichtlich Schmerzen in seinem Bein hatte. So durfte er Anfang Juli nach Deutschland reisen und wurde direkt in der Tierklinik Heidelberg vorgestellt.

Die Diagnose ist leider nicht so gut: Der Knochen ist aus dem Ellenbogengelenk herausgesprungen und auch noch gebrochen. Da der Hund noch sehr jung war, als dies passierte, ist der Knochen jetzt wieder zusammengewachsen, aber leider nicht korrekt. Es wird eine komplizierte und vermutlich extrem teure Operation nötig sein, die nun von Spezialisten der Tierklinik Gießen durchgeführt wird.

Trotz aller Schmerzen ist Letto eine kämpferische Frohnatur. Er ist ein überaus freundliches und witziges Kerlchen, das seinem jetzigen Pflegefrauchen täglich ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Wir hoffen sehr, dass Letto trotz seines kaputten Beinchens eine liebevolle Familie findet, bei der er für immer bleiben darf.

20. August 2017:


Lettos rechtes Bein wurde Mitte Juli in der Tierklinik in Gießen operiert. Er hat auf beiden Seiten ein sogenanntes Short Ulna Syndrom. Im Laufe des Wachstums wächst hier die Ulna (Elle) langsamer als der Radius (Speiche). Damit sich der Knochen neu bilden kann und im Wachstum gleich lang wird, wurde die Elle durchtrennt, damit sie sich der Speiche anpassen kann.

Letto hat die OP gut überstanden und läuft schon sehr schön an der Leine. Er muss nun geschont werden, was allerdings gar nicht einfach, das kleine Energiebündel im Zaum zu halten :-) Nach wie vor zaubert der überaus charmante Hundejunge allen ein Lächeln ins Gesicht, auch wenn er ab und an so einige Flausen im Kopf hat. Doch man kann ihm einfach nicht böse sein :-) Er liebt seine Menschen und auch mit anderen Hunden und den vorhandenen Katzen gibt es keine Probleme.

Voraussichtlich ist eine weitere komplizierte Operation nötig, insbesonderen am linken Bein, denn hier kommt eine Ellbogengelenksdysplasie hinzu. Wie hoch die Kosten hierfür werden können wir noch nicht abschätzen, aber wir möchten dem kleinen Mann helfen, damit er unbeschwert durch sein noch junges Hundeleben tippeln kann.

17. Oktober 2017:

Unser Notfellchen Letto hat den Sechser im Lotto gezogen und einen wunderbaren Platz für sein Körbchen gefunden. Seit heute lebt er in Erlangen bei einem hundeerfahrenen Paar und darf sein Leben als Einzelprinz genießen. Eine Operation steht noch an, doch die wird Letto an der Seite seiner neuen Familie sicherlich ebenfalls gut überstehen. Die Termine bei der Krankengymnastik sind schon gebucht, damit er so schnell wie möglich wieder richtig fit wird. Den ersten Rückmeldungen zufolge klappt alles bestens, Letto hat sich sehr schnell eingelebt, benimmt sich absolut vorbildlich und ist nicht mehr wegzudenken. Wir freuen uns sehr für Letto und wünschen ihm und seiner Familie weiterhin alles Gute.
 
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