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Sup (28.07.)


Bei unserem Besuch im Canile Arzachena im Januar 2017 fiel uns in den Quarantäneboxen ein Neuzugang auf: Ängstlich in die Ecke gequetscht, hockte dort eine Hündin, die erst kurz zuvor ins Canile gekommen war. DIe Hündin war offensichtlich hochträchtig ... Wenige Tage später erhielten wir dann die Nachricht, dass vier Babys zur Welt gekommen waren.

Als wir dann Anfang Februar im Canile waren, lebten leider nur noch drei der Babys. Es war zu der Zeit sehr kalt und nass auf Sardinien, und wir hofften sehr, dass es die Mama schaffen würde, diese drei Kleinen durchzubringen.

Wie glücklich waren wir, als wir dann Anfang April Mama Sup und ihre Kinder Zarana, Zeus und Zoel wiedersahen. Die Kleinen hatten sich gut entwickelt und sind hübsche Hundekinder geworden. Mama Sup ist nach wie vor ängstlich, und auch die Kleinen sind noch etwas schüchtern. Aber wie sollen sie auch zutraulich werden, wenn sie außer zu den Zeiten, wo die Boxen gereinigt werden und ihnen Futter hingestellt wird, keine menschliche Zuwendung erfahren? Deshalb wollen wir die Hundefamilie so schnell wie möglich aus dem Canile holen, damit sie endlich anfangen können, ihr Leben zu genießen.

08. Mai 2017:
Sup durfte auf ihre deutsche Pflegestelle reisen und hoffentlich bald in ihre eigene Familie.

07. Juni 2017:


Sup war anfangs eine kleine Herausforderung, doch von Tag zu Tag macht sich die ängstliche Hündin immer besser. Die Pflegefamilie beschreibt die ersten Wochen mit Sup wie folgt: "Sup ist nach wie vor eine ängstliche Hündin, die wohl in ihrem Leben nie die Nähe der Menschen erfahren hat und dies schon gar nicht positiv verknüpft hat, und dennoch ist sie neugierig und macht jeden Tag kleine Fortschritte. 

In den ersten Tagen hat sie nur gefressen, wenn sie nachts ganz alleine war und war auch tagsüber stets zurückgezogen, doch heute frisst sie begeistert ihren Napf leer, wenn sie ihn hingestellt bekommt. Jeden Tag können wir einen winzigen Schritt beobachten, sei es, weil sie uns viel öfter entspannt beobachtet und neugierig den Kopf streckt, um auch ja alles mitzubekommen, oder wenn sie sich in den Abendstunden, die wir alle zusammen im Wohnzimmer verbringen, entspannt hinlegt und schläft, während der Fernseher läuft, dessen Stimmen ihr anfänglich unheimlich Angst eingeflößt haben. Wir freuen uns, wenn sie uns morgens, wenn wir aufgestanden sind, schon ein Stück entgegenläuft zur Begrüßung, auch wenn sie dann ganz schnell wieder auf ihr Kissen auf der Couch geht, denn in der ersten Wochen war an sowas nicht mal zu denken.

Alleine in den Garten geht sie noch nicht, aber sie ist so eine liebe sanfte Maus. Wenn man sie in den Arm nimmt und in den Garten bringt, bleibt sie noch eine Weile sitzen, um dann ganz vorsichtig vom Arm zu klettern und langsam wieder rein zu gehen. Noch macht ihr der Garten mit den vielen neuen Geräuschen Angst, aber täglich wird auch das einfacher. Die ersten Spaziergänge wurden bereits erledigt und solange nichts Fremdes auf sie zukommt, schnüffelt sie neugierig den Weg ab und hält dabei immer Kontakt zu uns.

Natürlich hat sie noch einen langen Weg vor sich und ganz sicher braucht sie einfühlsame Menschen, die ihr Zeit geben, keine großen Ansprüche an sie stellen und genug Geduld und Gefühl dafür haben, die kleinen Ziele zu erarbeiten und sich darüber zu freuen. Wir sind überzeugt, dass der Mensch, dem sich Sup einmal ganz öffnet, eine wunderbare Begleiterin bekommt. Sie ist einfach nur ein kleiner Schatz, den man lieb haben muss."

28. Juli 2017:

Die kleine Sup hat es geschafft. Lange in ihrer Angst gefangen, hat es zunächst ein paar Wochen gedauert, bis Sups Neugierde größer als die Angst wurde. Langsam, aber stetig begann sie nun, ihre Welt zu entdecken. Mit Ruhe und Geduld, vielen Ritualen und einfachen Strukturen konnte die Hündin sich täglich sicherer in ihrer neuen Umgebung bewegen und damit auch den Weg in ein neues Zuhause ebnen. Es braucht nicht viele Anfragen für einen Hund, aber eben genau die Richtige - und genau diese kam schließlich auch für Sup. Ein ruhiger Lehrerhaushalt in Rheurdt, Herrchen bereits in Rente und Frauchen kurz davor, eine ruhige Wohnlage und ein Haus mit gut gesichertem Garten. Das Wichtigste war jedoch, dass es einfach Liebe auf den ersten Blick war. Sup war zwar noch ein wenig skeptisch, aber mit Zeit und viel Ruhe gewöhnte sich die hübsche Maus nach und nach an die neuen Menschen und ihre zukünftige Umgebung. So war es am Tag des Umzugs nichts absolut Neues mehr, und auch wenn der Abschied vom Pflegefrauchen zunächst schwer fiel, so hat sich Sup doch schnell mit der neuen Situation arrangiert.

Nach einer Woche war Sup schon nicht mehr wegzudenken, sie hat sich schnell eingewöhnt, setzt alles Gelernte auch im neuen Zuhause um und lernt nun täglich dazu. Es ist einfach toll, ihr zuzusehen wie sie sich nun immer weiter öffnet und ihren Menschen täglich mehr zeigt, wie wohl sie sich fühlt. Wir sind überzeugt, dass Sup hier ihren Platz gefunden hat und in ein paar Monaten kaum wiederzukennen ist. Mach´s gut, kleine Schnecke, und lass hin und wieder was von dir hören.
 
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