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Gas (11.04.)


Dieser kleine Hund hat eine spannende Geschichte: Ein Touristenpaar hatte sich bei uns gemeldet, weil ihm an einer Tankstelle an der Autobahn Richtung Cagliari eine Katze und ein Hund aufgefallen waren, die dort um Futter bettelten. Das Paar hatte die beiden gefüttert und von den Betreibern der Bar, die sich bei der Tankstelle befindet, erfahren, dass diese beiden schon seit  längerer Zeit dort herumstreunten und niemandem gehörten. Die Tankstelle sei ohnehin wohl Anlaufstelle sowohl für Streuner als auch Hunde mit Besitzern aus der Nachbarschaft. Wahrscheinlich weil es immer wieder Touristen gäbe, die den Katzen und Hunden etwas Leckeres zum Futtern geben ... Die beiden Touristen fuhren weiter, aber die Katze und der Hund gingen ihnen nicht mehr aus dem Kopf, und sie wollten die beiden nicht einfach so im Stich lassen. Schließlich landeten sie mit ihrem Hilferuf bei uns, und nachdem ich herumtelefoniert und Zusagen für Pflegeplätze bekommen hatte, machten sich die beiden am nächsten Tag wieder auf den Weg, um zu versuchen, die Katze und den Hund einzufangen. Mit der Katze ging es einfach, die sprang von selbst auf den Schoß und ließ sich ins Körbchen setzen. Aber der Hund hatte wohl schon negative Erfahrungen mit Menschen gemacht: Er kam zwar - wie schon am Vortag - so nah heran, dass er die Leckerchen aus der Hand zupfen konnte. Aber ihn anfassen und ein Halsband anlegen ... keine Chance. Nach vier Stunden haben die beiden auf, denn sie mussten ja noch einige Stunden Fahrt bis nach Olbia vor sich, wo die Tiere erwartet wurden. So brachten sie also zunächst nur die Katze in Sicherheit (die im Übrigen von dem Touristenpaar adoptiert und inzwischen von ihren neuen "Eltern" auch persönlich nach Deutschland geholt wurde!).

Aber der Hund ging uns natürlich auch nicht mehr aus dem Kopf. Eine Kollegin aus Sassari, die immer wieder mal die Strecke nach Cagliari fährt, erklärte sich sofort bereit, dem Hund zu helfen. Mehrere Versuche, ihn zu fangen starteten, immer mit der gleichen Erfahrung: Das clevere Kerlchen schnappte sich die Leckerchen und ging sofort auf Sicherheitsabstand. Aber aufzugeben war keine Option, zumal auch die Betreiber der Bar sagten, dass der Platz an der Autobahn sehr gefährlich sei ... Schließlich deponierte unsere Kollegin dort eine Transportbox, an die der Hund gewöhnt werden sollte. Futter sollte er nur noch in der Box bekommen. Und dann kam uns - rund drei Wochen, nachdem der Hund uns gemeldet worden war - ein glücklicher Zufall zu Hilfe: Die Barbesitzerin bemerkte, dass sich der Hund in den Vorratsraum geschlichen hatte, und sie schloss sofort die Tür. Sie informierte unsere Kollegin, die sich sogleich auf den Weg machte, und ihr gelang es dann, den Hund in die Box zu setzen und nach Stintino zu bringen. (Insgesamt ist unsere Kollegin für die diversen Fangversuche rund 700 km gefahren - es ist toll, solche engagierten Unterstützer zu haben ...)

Alles in allem hatte der kleine Hund riesiges Glück, denn wie sich herausstellte, ging es ihm gar nicht gut. Deshalb hatte er sich wohl auch in den Vorratsraum zurückgezogen. Er mochte nicht fressen, war apathisch, hatte Fieber. Dank der Behandlung und Versorgung mit gutem Futter erholte er sich jedoch rasch, und inzwischen geht es ihm prima. Fremden gegenüber ist er nach wie vor zurückhaltend, aber nicht panisch.

In Erinnerung an seinen Fundort erhielt der Kleine den Namen Gas. Sicherlich ist er sich nicht bewusst, was alles - vom ersten Hilferuf durch die Touristen über die diversen Einfangversuche bis hin zum Aufpäppeln - für ihn getan wurde. Aber wir alle sind glücklich, dass Gas nun die Chance auf ein gutes Leben bei einer lieben Familie hat.

17. Januar 2017:
Der hübsche Gas durfte vor kurzem auf seinen deutschen Pflegeplatz reisen und wartet hier nun auf seine eigene Familie.

11. April 2017:


Gas, der nun Rocco genannt wird, ist heute zu seiner neuen Familie nach Karlsruhe gezogen. Zunächst waren ihm die männlichen Familienmitglieder nicht wirklich geheuer, er wollte nicht mit ihnen spazieren gehen und verließ sich lieber voll und ganz auf sein Frauchen. Doch inzwischen ist das Eis gebrochen, Rocco findet "seine" Männer immer besser und taut richtig auf. Wir freuen uns sehr darüber, dass Rocco so ein verständnisvolles Zuhause gefunden hat, er die nötige Zeit bekommt und nun endlich ein glückliches Hundeleben führen darf.
 
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