Punto wurde am 10. September 2012 vermittelt. Seine bisherige Geschichte können Sie hier nachlesen.
25. August 2014 In ein paar Tagen jährt sich wieder Puntos Vermittlungstag. Wer ihn heute kennenlernt, kann sich kaum noch vorstellen, was für ein Häufchen Elend dieser verstörte Hund war, als er in seiner Pflegestelle in Deutschland angekommen ist. Er bot ein Bild des Jammers, hatte über Monate hinweg in seinen Augen die Panik sitzen und tat sich mit fremden Menschen unendlich schwer. So schwer, dass er bis zur hintersten Ecke des Gartens flüchtete, wenn jemand zu Besuch kam und trotz der großen Entfernung machte er noch vor Angst unter sich. Das war im Februar 2010.
Heute ist Punto ein viel mutigerer Hund geworden. Mit fremden Menschen hat er zwar immer noch so seine Schwierigkeiten, aber wenn sein Frauchen, die zweieinhalb Jahre lang vor seiner Adoption auch sein Pflegefrauchen gewesen ist, in seiner Nähe ist, nimmt er nach einiger Zeit von Fremden sogar ein Leckerchen entgegen. Streicheln lässt sich Punto nur von ganz ausgewählten Menschen, die er bereits lange kennt. Aber diejenigen, die sich aus seiner Sicht seines Vertrauens als würdig erwiesen haben, die schließt Punto fest in sein Herz.
Puntos Frauchen genießt nach über viereinhalb Jahren des Zusammenlebens sein blindes Vertrauen. Sie darf mit ihm alles machen, was sie will. Er hat im Laufe der Zeit gelernt, dass sie es niemals zulassen würde, dass ihn noch mal jemand misshandeln würde - weder körperlich noch seelisch. Danach kommt in der Vertrauensliste eine ganze Weile niemand, aber danach folgt Frauchens Postbotenfamilie, die Puntos Leben fast vom ersten Tag an in Deutschland zuverlässig begleitet hat und die auch heute noch zwischendurch begeistert feststellt, dass Punto selbst jetzt noch immer an sich arbeitet und eine positive Weiterentwicklung zeigt. Sie freuen sich häufig darüber, was für eine tolle Entwicklung Punto durchlebt hat und zu welch wundervollem Hund er geworden ist.
Was sein Hunderudel angeht ist Punto der von allen anderen Hunden anerkannte Rudelführer, der seine Schäfchen sehr souverän im Griff hat. Und auch fremde Hunde, die nur zeitweilig in der Pflegestelle leben, erkennen ab der ersten Minute an, dass Punto derjenige ist, an dem sie sich orientieren müssen. Der ein oder andere hat in der Vergangenheit natürlich auch mal kurz angetestet, wie stabil Puntos Position innerhalb des Rudels ist und ob man an dieser Position in irgendeiner Weise "rütteln" kann, um ihn von dort zu verdrängen, aber alle haben diesen Versuch sehr schnell wieder aufgegeben. Punto behauptet sich rein durch seine körperliche Ausstrahlung sowie mit seinem Blick. Sein Frauchen hat in der gesamten Zeit auch noch nie erlebt, dass Punto diesbezüglich einen ernsthaft gefährlichen Kampf ausgefochten hat. Sie liebt ihn genau so wie er ist und findet es überhaupt nicht tragisch, dass er wohl sein ganzes Leben lang nicht zu der Sorte Hund gehören wird, der direkt ganz offen auf jedermann zuläuft und sich streicheln lässt. Für sie ist nur wichtig, dass er sich an ihrer und Manuels Seite sicher und geborgen fühlt, so dass der Stress für ihn erträglich bleibt, selbst wenn er mal mit vielen fremden Menschen konfroniert wird (z.B. auf dem proTier Sommerfest oder dem jährlichen Ehemaligentreffen aller Pflegehunde, die bei seinem Frauchen,ihm und Manuel gelebt haben, bis sie adoptiert wurden).