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Mizar


Mizar heißt inzwischen Loki und wurde am 11.6.2014 vermittelt. Seine bisherige Geschichte lesen Sie hier

3.2.2016:
Mit Loki ist seine Familie dem Trend zum Zweithund gefolgt und hat uns vor kurzem geschrieben, wie sich Loki entwickelt hat.
"Es war ein Jahr voller Höhen und Tiefen, denn in einem Lexikon könnte zur Definition „Angsthund“ auch einfach nur ein Foto von ihm abgebildet sein. Wer diesen bildschönen, großen Rüden kennenlernen möchte, wird feststellen, dass er zwei Dinge im Überfluss haben sollte: Zeit und Geduld. Loki hat enorme Angst vor fremden Menschen, egal ob groß oder klein. Als ich ihn damals auf der Webseite erblickt habe, bin ich einem akuten Fall von Spontanverliebung erlegen, doch die Adoption wollte gut überlegt sein und musste auch hier zuhause durch mehrere Instanzen gehen :-) Wir wussten, dass er mehr als nur ängstlich ist, haben ihn mehrfach auf seiner Pflegestelle besucht - und uns letztendlich trotzdem für ihn entschieden. Denn durch unseren anderen Hund Nova (ehemals Sonda), ebenfalls ein Schützling von proTier e.V., hatten wir zum einen Erfahrung mit einem Angsthund und wussten zum anderen auch, wie wunderbar es ist, wenn sich diese Ängste langsam legen und der „richtige“ Hund zum Vorschein kommt. Also zog er bei uns ein.

Kurz gesagt: Loki hat noch mal ein ordentliches Schippchen draufgelegt. Er hat sich in die hintersten Ecken verkrochen und sich vor Angst eingepieselt, sobald man ihn auch nur angeschaut hat. Es hat viel Zeit und Einfühlungsvermögen erfordert, um überhaupt die ersten zarten Bande knüpfen zu können. Die ersten Wochen und sogar Monate waren nur dazu da, ihn zur Ruhe kommen zu lassen und Vertrauen zu uns aufbauen zu können. Er hat langsam gelernt, dass er sich hier sicher fühlen kann. Nova hat uns dabei wunderbar unterstützt, er hat sich sofort an ihr orientiert, und die beiden sind schon lange ein Herz und eine Seele. Das erste zaghafte Schwanzwedeln uns gegenüber war ein Etappensieg, der einem das Herz aufgehen ließ. Wir mussten alle ordentlich rackern. Während Loki mit sich selbst rang, mussten wir die Hoffnung oben halten, dass er es schaffen wird. Und langsam, mit zwei Schritten vorwärts und einem zurück, packte der tapfere Kerl seine Köfferchen aus. Er hatte und hat immer nur Kapazitäten für einen neuen Menschen auf seiner Mag-ich-Liste. Mit mir hat er als erstes kontakten können und ich genieße auch bis heute sein größtes Vertrauen. Meine bessere Hälfte hat noch viele Wochen gebraucht, bis auch hier eine stabile Basis vorhanden war. Nach nun einem Jahr findet Loki genau fünf Personen gut. Neben uns beiden noch unsere zwei Hausmitbewohner, die er fast täglich sieht, sowie meine beste Freundin. An Besuch bei uns hat er sich inzwischen insoweit gewöhnt, dass er zwar zunächst bellt, dann aber seiner Wege geht oder sich zurückzieht und die fremden Menschen größtenteils ignoriert.

Der echte Loki zeigt sich dann, wenn wir unter uns sind und alles in gewohnten Bahnen läuft. Und was bekamen wir schließlich zu sehen? Einen herzensguten, anhänglichen Kasper, der immer lustiger und charmanter wurde, je mehr er auftaute. Zuhause ist er nun ein ganz normaler Hund, der mit einem rumblödelt, Nova manchmal mit seinem Enthusiasmus auf die Nerven geht und sich vor Überschwang nicht mehr einkriegt, wenn er uns mal länger als eine Stunde nicht gesehen hat. Gelegentlich schaltet er seine hübschen Ohren auch auf Durchzug, ganz normal eben. Er versucht immer noch ausdauernd, sich bei unseren Katzen beliebt zu machen, brummt wohlig, wenn man die richtige Kraulstelle erwischt hat und legt einem die Pfoten auf die Schultern, wenn man seiner Meinung nach jetzt lange genug vorm PC gesessen hat. Unterwegs weicht er Menschen inzwischen nicht mehr panisch aus, sondern hat gelernt, dass wir auf ihn achtgeben und er immer seinen Sicherheitsabstand bekommt. Er ist wahnsinnig gerne draußen unterwegs, rennt wie ein Irrer und ist dabei so schnell, dass sich sogar die Viszla-Hündin einer Bekannten mal anstrengen muss. Mittlerweile kann er sogar auf Standardstrecken oft frei laufen. Manchmal gibt es noch andere Dinge, die ihn ängstigen, aber er findet immer schneller wieder zurück und lernt dazu. Der süße Hasenfuß macht jeden Tag seine kleinen, großen Fortschritte – und bringt uns jeden Tag aufs Neue zum Lachen :-)
Wir haben noch einen langen Weg vor uns, aber eines ist sicher: Den geben wir nicht mehr her!"

Wir sind uns ganz sicher, dass Loki noch viele weitere Fortschritte machen wird. Viele Angsthunde brauchen Jahre dafür, bis sie sich vollends entwickelt haben. Sie sind eine ganz besondere Herausforderung für die Besitzer, aber der Grundtenor von Besitzern von Angsthunden ist immer durchweg der gleiche: "Niemals werden wir unseren Hund wieder her geben."  Und zuletzt ist doch am Wichtigsten, dass sich Ihr Hund Ihnen blind anvertraut. Er muss kein Hund werden, der sich jedem an den Hals wirft, um es mal überspitzt auszudrücken. Wichtig ist nur, dass der Hund mit Hilfe seines Rudels einen Weg für sich findet, möglichst stressfrei an dem Leben seiner Menschen teilzunehmen. Und wenn er sich zurück zieht, wenn Besucher kommen ist das absolut in Ordnung. Wer viiieeel Geduld hat und ihm jede Menge Zeit einräumt, der wird auf Dauer auch mit einer sehr loyalen Treue belohnt werden!


 
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