Trauriges Katzenschicksal ... mitten in Deutschland Kurz vor Weihnachten 2010, gerade als Deutschland in Winterkälte erstarrte und überall hoher Schnee lag, wurde eine unserer Kolleginnen auf einen streunenden Kater aufmerksam gemacht. Der Kater trieb sich wohl schon einige Zeit in der Gegend herum, und der heftige Wintereinbruch machte ihm schwer zu schaffen. So war es kein großes Problem für unsere Kollegin, den Kater einzufangen und mit nach Hause zu nehmen.
Bei näherer Betrachtung offenbarte sich dann das ganze Ausmaß seines Elends. Zecken, Ohrmilben und Würmer waren dabei noch die kleinsten Probleme. Das größere Übel war sein Allgemeinzustand: Er war völlig abgemagert und hatte ganz offensichtlich einen massiven Infekt, sein Atem rasselte, er hatte Schnupfen und Fieber. Unsere Tierärztin, die wir zu Rate zogen, bestätigte unsere Befürchtung: Ohne unsere Hilfe hätte er mit Sicherheit nicht mehr lange überlebt.
Da er weder gechippt noch sonstwie gekennzeichnet war und unsere Nachforschungen ebenfalls keinen Hinweis auf seine Herkunft ergaben, haben wir entschieden, dass wir für ihn sorgen. Er bekam den Namen Rudi, und unsere Kollegin übernahm die Pflege des lieben, dankbaren Katers. Gutes Futter und entsprechende Medikamente halfen, den Zustand des Katers stabilisieren.
Leider ergab der Test, dass Rudi FIV positiv ist, was natürlich seine Vermittlungschancen nicht gerade erhöht, zumal er ja "nur ein ganz normaler schwarzweißer Kater" ist ...
Da unsere Kollegin keine Angst vor FIV hat, könnte Rudi gern bis zu Vermittlung bleiben. Aber Rudi fühlt sich in der Katzengruppe höchst unwohl. Er hätte gern ein ruhiges Plätzchen, vorzugsweise als Einzelprinz, höchstens vielleicht noch mit einer anderen ruhigen Katze.
So suchen wir nun für Rudi entweder eine Familie, die ihn adoptiert, oder eine andere Pflegestelle, wo er sich nicht durch zu viele andere, lebhafte Katzen gestresst fühlt. Das würde seine Genesung sicherlich sehr unterstützen.
Bitte, geben Sie diesem freundlichen Kater, der bisher noch wenig Schönes erlebt zu haben scheint, eine Chance.
Aktualisierung 02. März 2011 Da leider niemand Rudi adoptieren wollte, haben wir ihn auf eine andere Pflegestelle umgesetzt, wo er mehr Ruhe hat. Die neue Pflegemama ist auch sehr erfahren mit kranken Katzen, und so wie es aussieht, fühlt Rudi sich sehr wohl.
17. April 2011 Heute Mittag ist Rudi (von Sieglinde liebevoll Pascha genannt, weil er so war) in den Armen seiner Pflegemama ins Regenbogenland gegangen.
Rudi hatte sich bei ihr ja so wunderbar gefangen, war sichtlich aufgeblüht und für seine Verhältnisse fit und stabil. In den vergangenen zwei bis drei Tagen merkte Sieglinde jedoch, dass Rudi wieder etwas abbaute. Die Tierheilpraktikerin war nochmals da, aber Rudi wollte und konnte anscheinend nicht mehr.Innerhalb von nicht mal 24 Stunden kam dann ein rasanter Abfall. Sieglinde beschreibt, es sei "als ob ein Schalter umgelegt wurde, der alle Organe abschaltete".
Heute gingen dann auch alle Katzen und Hunde von Sieglinde zu Rudi, um ihn zu beschnuffeln und anzustupsen, sie alle haben sie von ihm verabschiedet.
Rudi hat sich dann heute Mittag in vollkommener Ruhe entschlossen, in Sieglindes Armen und mit ihr alleine die letzten Atemzüge zu machen. Er ging einfach ganz weich und leicht hinüber, geliebt und bekuschelt von Sieglinde.
Leider waren Rudi nur noch wenige Monate vergönnt, nachdem er aus Eis und Schnee gerettet wurde. Aber Andrea, die ihn zuerst versorgt hat, und anschließend Sieglinde haben alles Menschenmögliche für Rudi getan. Er wurde von Herzen geliebt. Sieglinde hat ihrem "Pascha" so viel Liebe gegeben, und von Rudi kam sie diese Liebe hundertfach zurück, er hat sie dafür in Grund und Boden geschmust. Er wurde bekocht mit allen möglichen Leckereien, bekam alles schön drapiert auf einem Tellerchen und bestand darauf, immer das erste Häppchen von Sieglindes Hand zu bekommen. Er war ein Schätzchen, und er wird Sieglinde fehlen.
Rudi wird nun dort bleiben wo er sich so wohl gefühlt hatte. Er wird im Garten seinen letzten Ruheplatz finden. Sieglinde und ihr Mann werden ihn dort mit Liebe beerdigen.
Lieber Rudi, wir werden dich in unseren Herzen behalten.
