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Candore (01.12.)


Das Rifugio ist immer voll, ein Aufatmen kennen sie in der LIDA nicht. Es vergeht kaum ein Tag, an dem keine Tiere gefunden oder abgegeben werden. Nach wie vor sind die wirtschaftlichen Probleme, in die viele Sarden durch die Corona-Maßnahmen geraten sind, nicht überwunden. Manche Leute geben ihr Tier persönlich ab und bitten um Hilfe, manche stellen sie einfach im Karton vor das Tor der LIDA oder binden sie dort an. Und von den Helfern der LIDA werden natürlich auch weiterhin zahlreiche Streuner aufgelesen. Niemand wird abgewiesen, auch wenn man im Rifugio wie immer am Rande des Belastbaren ist.

Am 23.01.2022 wurden zwei Hundemädchen ins Rifugio gebracht. Sie waren die ersten beiden Hundekinder, die aus einer sehr schlimmen Situation herausgeholt werden konnten. Was sie im Einzelnen erlebt und erduldet haben, wissen wir nicht, aber die beiden waren völlig verängstigt und drückten sich nur zusammen in eine Ecke des Käfigs. Es war unmöglich, an sie heranzukommen. Eine gute Woche später konnten auch die beiden noch an dem Ort verbliebenen Schwestern eingefangen und ebenfalls ins Rifugio gebracht werden. Die beiden verhielten sich genauso: Regungslos, wie erstarrt, hockten sie im Käfig. Es war zum Herzzerreißen. Dass sie nun in Sicherheit waren, dass ihnen nichts Böses mehr passieren konnte, dass wussten sie ja nicht … Und niemand wagte eine Prognose, wie lange es dauern würde, bis die vier Mädchen sich entspannen und Vertrauen fassen würden. Über etliche Wochen war es schlicht unmöglich, ihnen näher zu kommen und sie zu streicheln. Erst ab Mitte März zeigten sich erste Veränderungen.

Am 25.03.2022 fragte dann Marco bei uns an, ob wir zweien der Mädchen, Chezia und Chinzia, helfen würden. Die beiden waren zwar immer noch etwas schüchtern, aber sie waren inzwischen soweit, dass man sie streicheln und auch auf den Arm nehmen konnte. Und wieder ein paar Tage später kam dann die Nachricht, dass sich auch Candore entspannen würde und sich streicheln ließe. Lediglich die vierte Schwester ist nach wie vor „Unberührbar“, aber wir hoffen natürlich, dass die Bemühungen der Canile-Helfer auch bei ihr irgendwann erfolgreich sein werden.

So stellten wir also erst einmal Chezia, Cinzia und Candore vor. Und dann, am 14. April 2022, kam die Nachricht, dass auch das vierte Geschwisterchen, die hübsche Coco, ihre anfängliche Panik überwunden hat. Von „zutraulich“ ist sie noch ein Stück entfernt. Aber so viel wie möglich beschäftigt sich eine Helferin mit ihr, und wir sind sicher, dass auch Coco auf gutem Weg ist.

Wir hoffen, dass wir für Chezia, Cinzia, Cadore und Coco bald die passenden Zuhause finden. Was sie brauchen, sind Menschen, die auf dem, was die Rifugio-Helfer schon erreicht haben, aufbauen. Menschen, die ihnen liebevoll die Sicherheit vermitteln, die sie brauchen, um ihre Ängste völlig zu überwinden und zu lebensfrohen Hunden zu werden.



14. Mai 2022:
Candore durfte auf ihren deutschen Pflegeplatz reisen.

04. Juli 2022:

Candore zeigt sich auf Ihrer Pflegestelle als noch sehr zurückhaltende, ängstliche, aber sehr liebe Hündin. Man merkt, dass es ihr sehr viel leichter fällt sich zu öffnen, wenn sie einen Zweithund an ihrer Seite hat. Sie ist lieb zu allen Vier- und Zweibeinern, braucht aber Menschen, die ihr die Zeit geben, sich zu öffnen. Kinder sollten schon etwas älter sein, die auch behutsam mit ihr umgehen und keinen zusätzlichen Stress für Candore bedeuten.

Die Pflegestelle trainiert mit der Maus an der Leinenführigkeit und den Gassigängen. So kann Candore hoffentlich bald draußen genauso entspannt sein, wie im Garten mit einem Hundefreund.

29. März 2023:
Candore wird immer mutiger und wir wünschen uns, dass die zarte Seele auch bald ihr eigenes Zuhause findet.


26. Juli 2023:

Die hübsche Candore wartet leider immer noch auf ihr endgültiges Zuhause. Das Pflegefrauchen übt täglich mit der lieben Hündin um ihr Selbstbewusstsein zu stärken. Candore fährt nun prima im Auto mit und genießt ihre Gassigänge. Es gibt schon viele unbeschwerte Momente. Fremden gegenüber ist sie zunächst weiter zurückhaltend. Candore hat ihre Liebe zum Wasser entdeckt und findet Ausflüge zum Rhein wunderbar. Die verträgliche Hündin sucht ein eher ruhiges Zuhause, bevorzugt in einer ländlichen Gegend. Artgenossen dürfen gerne vorhanden sein, sind aber keine Voraussetzung.

Wir bedanken uns herzlich beim Fotografen André Müller, der die schönen Fotos von Candore bei einem ehrenamtlichen Fotoshooting aufgenommen hat.

01. Dezember 2023:

Candore, die jetzt Nayla heißt, musste leider lange auf ihr Zuhause warten, aber nun hat auch sie endlich Glück. Sie wohnt nun als Einzelprinzessin mit Frauchen und zwei Katzen in Hochheim, was sie sichtlich genießt. Frauchen geht gerne wandern und freut sich in Candore nun eine Begleitung zu haben. Wir freuen uns sehr für beide und wünschen ganz viele schöne Jahre miteinander.
 
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