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Zago (09.11.)


Wie in jedem Jahr zu dieser Jahreszeit, so werden unsere Partner wieder überschwemmt von einer Welpenflut. Und das, obwohl sich alle unsere Partner bemühen, durch Aufklärung und Hilfen bei der Kastration (die in der Regel von uns bezahlt werden), ein Umdenken bei den Einheimischen zu bewirken. Natürlich gibt es auch Erfolge, die uns freuen und Mut machen, mit den Anstrengungen fortzufahren. Aber es geht eben leider nur in kleinen Schritten voran. Und deshalb müssen die ausgesetzten Welpen zumindest von der Straße oder aus der Campagna geholt werden, damit sie nicht verwildern und ihrerseits dann wieder dazu beitragen, den Geburtenkreislauf anzutreiben. Neben Findlingen landen natürlich auch immer wieder Welpen im Rifugio, die bei Privatleuten unerwünscht zur Welt gekommen sind. Auch sie finden Aufnahme, um zu verhindern, dass sie in schlechte Hände verschenkt werden und ebenfalls später für Nachwuchs sorgen, weil nicht rechtzeitig gehandelt wird. Und natürlich werden in solchen Fällen - soweit möglich - die Hundemütter kastriert.

Während unserer Projekttour Ende Mai 2023 besuchten wir natürlich wieder alle unsere Partner, und so auch das Rifugio der LIDA. Wir wurden dort schon sehnsüchtig erwartet. Die Liste der Hunde, die uns vorgestellt werden sollte, war ellenlang. Dazu gehörte auch eine Gruppe von neun Welpen, die in der Campagna zwischen Olbia und Oschiri gefunden worden war. Sie waren alle gemeinsam mit ihrer schon toten Mutter in einem Sack verschnürt gefunden worden. Von Fliegen und Maden bedeckt, bot der Fund einen schrecklichen Anblick. Aber die Babys lebten und konnten in Sicherheit gebracht werden.

Aus Zeitmangel konnten wir leider nur einen Welpen persönlich kennenlernen: den kleinen Zampo. Er war von seinen Geschwistern getrennt worden, da diese ihn mobbten und immer wieder attackierten, weil er - bedingt durch eine böse Verletzung an einem Hinterbein - sehr geschwächt war. Der Fuß des Kleinen war völlig zerquetscht, so dass man ihn nicht retten konnte. Damit dem kleinen Zampo nicht noch mehr passiert und seine Wunde besser behandelt werden und in Ruhe heilen sollte, hatte man ihn aus der Gruppe herausgeholt. Da bei unserem Besuch sehr warmes Wetter war, saß Zampo zusammen mit einem anderen kleinen Hund in einem der Welpengehege im Freien, und wir staunten sehr, wie flink er auf seinen drei Beinchen war und wie unermüdlich er mit seinem Hundekumpel spielte.

Die Geschwister von Zampo, die Mädchen Zarina, Zelda, Zena und Zucca sowie die Buben Zago, Zandro, Zigo und Zohr, sind laut unserem Partner Marco ebenfalls freundliche und aufgeweckte Hundekinder. Leider gilt auch für sie, dass das Rifugio zwar ein sicherer Ort ist, der aber keine Familie ersetzen kann. Die Vielzahl der Hunde und Katzen, die täglich versorgt werden müssen, macht es unmöglich, sich intensiv mit den einzelnen Tieren zu beschäftigen. Die Zuwendung beschränkt sich in der Regel auf ein kurzes Streicheln, für richtiges Schmusen, Spielen usw. fehlt einfach die Zeit. Deshalb wünschen uns sehr, dass die Hundekinder das Rifugio bald hinter sich lassen und in ein neues Leben starten können. In ein richtiges Zuhause, bei lieben Menschen, die ihnen engen Familienanschluss schenken.

Insbesondere liegt uns am Herzen, dass Zampo bald reisen darf, damit wir hier in Deutschland schauen können, ob wir ihm mit einer entsprechenden Prothese helfen können, wieder auf vier Beinen unterwegs zu sein.



30. September 2023:
Zago durfte auf seine deutsche Pflegestelle reisen.

03. Oktober 2023:

Die Brüder Zago und Zohr haben sich vom ersten Tag an gut auf ihrer Pflegestelle eingelebt. Zago versteht sich prächtig mit den vorhandenen Hunden und von seinem Pflegefrauchen kann er gar nicht genug Streicheleinheiten ergattern.

Der fröhliche Hundebube zeigt sich offen allen Zwei- und Vierbeinern gegenüber. Für ein Spielchen ist er immer zu haben. Und auch ab und an sitzt ihm der Schalk im Nacken. Da wird dann schon mal ein Schuh oder ähnliches geklaut. Ganz nach dem Motto: „was rumliegt gehört doch mir zum Spielen, oder?“ Und soooo schön, wenn Pflegefrauchen versucht das „Spielzeug“ wieder zu erwischen.

An der Stubenreinheit wird fleißig geübt, was nachts auch schon sehr gut klappt. Am Hundeeinmaleins muss natürlich noch gearbeitet werden, aber Zago ist ein schlaues Kerlchen und man merkt ihm an, dass er Spaß am Lernen hat. Kinder sollten schon etwas älter und standhaft sein. Zago ist noch etwas stürmisch und tollpatschig, hier ist ihm seine doch bereits stattliche Größe nicht besonders hilfreich. Aber mit Geduld und Übung wird das sich schnell einspielen

Zago steht noch am Anfang seines Weges und unbekannte Situationen verunsichern ihn anfangs kurz. Aber mit Menschen an seiner Seite, die ihm Sicherheit vermitteln, lernt er schnell diese als ungefährlich einzuordnen. Er möchte überall unbedingt bei allen Unternehmungen seiner Familie dabei sein.

Hundeschule, Hundespielstunde, Wandern, lange Gassi-Runden…all dies steht auf seinem Wunschzettel.

Für Zago suchen wir ein Zuhause mit eingezäuntem Garten. Er ist sehr gerne draußen und für ihn gibt es nichts Schöneres, als chillen im Freien. Hier kann man ganz nebenbei auch noch alles beobachten und wenn es sein muss natürlich auch bewachen.

22. November 2023:
Zago, der nun Cosmo heißt, durfte seine Köfferchen packen und nach Roth ziehen. Hier darf er als Einzelprinz ein Haus mit großem Grundstück sein Eigen nennen und natürlich auch bewachen.

Die Familie hatte schon immer Hunde aus dem Tierschutz/Tierheim. Nachdem ihr treuer Begleiter über die Regenbogenbrücke gehen musste war schnell klar, dass das leere Körbchen wieder einen vierbeinigen Besitzer bekommen muss. Es gibt nichts schlimmeres, als jeden Tag diesen leeren Platz anschauen zu müssen. So begann die Suche und Cosmo fiel der Familie sofort ins Auge. Da die Pflegestelle nicht weit entfernt war, wurde sofort Kontakt aufgenommen.

Schon beim ersten Besuch war nach wenigen Minuten klar: Cosmo wird das neue Familienmitglied. Der tolle Bube hat sich sofort auf sein Herrchen „gestürzt“ und umgarnte ihn vom Allerfeinsten.
Auch Frauchen kam nicht zu kurz und wurde mit viel Charme umgarnt. Da kam sein Bruder Zohr nicht zum Zuge. Cosmo hat seine Chance genutzt.

Kurz nach dem ersten Besuch zog Cosmo um und alles klappte auf Anhieb, ganz so als wäre Cosmo noch nie woanders gewesen. Der erwachsene Sohn der Familie wurde begrüßt, als würden sie sich schon ewig kennen.

Langweilig wird es dem Buben nicht werden, denn Herrchen ist bereits im Ruhestand und Frauchen arbeitet halbtags. An Hundekontakt wird es ihm auch nicht fehlen. Denn sehr gute Freunde der Familie besitzen zwei Vierbeiner. Hier sind viele gemeinsame Unternehmungen geplant.

Und auch sonst, wie schon bei allen Vorgängern von Cosmo: alle Aktivitäten sind nur gemeinsam mit Fellnase geplant. Und sollte es doch mal einen Engpass geben, dann springen gerne der erwachsene Sohn und/oder die Freunde ein.
 
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