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Zelda (28.09.)


Wie in jedem Jahr zu dieser Jahreszeit, so werden unsere Partner wieder überschwemmt von einer Welpenflut. Und das, obwohl sich alle unsere Partner bemühen, durch Aufklärung und Hilfen bei der Kastration (die in der Regel von uns bezahlt werden), ein Umdenken bei den Einheimischen zu bewirken. Natürlich gibt es auch Erfolge, die uns freuen und Mut machen, mit den Anstrengungen fortzufahren. Aber es geht eben leider nur in kleinen Schritten voran. Und deshalb müssen die ausgesetzten Welpen zumindest von der Straße oder aus der Campagna geholt werden, damit sie nicht verwildern und ihrerseits dann wieder dazu beitragen, den Geburtenkreislauf anzutreiben. Neben Findlingen landen natürlich auch immer wieder Welpen im Rifugio, die bei Privatleuten unerwünscht zur Welt gekommen sind. Auch sie finden Aufnahme, um zu verhindern, dass sie in schlechte Hände verschenkt werden und ebenfalls später für Nachwuchs sorgen, weil nicht rechtzeitig gehandelt wird. Und natürlich werden in solchen Fällen - soweit möglich - die Hundemütter kastriert.

Während unserer Projekttour Ende Mai 2023 besuchten wir natürlich wieder alle unsere Partner, und so auch das Rifugio der LIDA. Wir wurden dort schon sehnsüchtig erwartet. Die Liste der Hunde, die uns vorgestellt werden sollte, war ellenlang. Dazu gehörte auch eine Gruppe von neun Welpen, die in der Campagna zwischen Olbia und Oschiri gefunden worden war. Sie waren alle gemeinsam mit ihrer schon toten Mutter in einem Sack verschnürt gefunden worden. Von Fliegen und Maden bedeckt, bot der Fund einen schrecklichen Anblick. Aber die Babys lebten und konnten in Sicherheit gebracht werden.

Aus Zeitmangel konnten wir leider nur einen Welpen persönlich kennenlernen: den kleinen Zampo. Er war von seinen Geschwistern getrennt worden, da diese ihn mobbten und immer wieder attackierten, weil er - bedingt durch eine böse Verletzung an einem Hinterbein - sehr geschwächt war. Der Fuß des Kleinen war völlig zerquetscht, so dass man ihn nicht retten konnte. Damit dem kleinen Zampo nicht noch mehr passiert und seine Wunde besser behandelt werden und in Ruhe heilen sollte, hatte man ihn aus der Gruppe herausgeholt. Da bei unserem Besuch sehr warmes Wetter war, saß Zampo zusammen mit einem anderen kleinen Hund in einem der Welpengehege im Freien, und wir staunten sehr, wie flink er auf seinen drei Beinchen war und wie unermüdlich er mit seinem Hundekumpel spielte.

Die Geschwister von Zampo, die Mädchen Zarina, Zelda, Zena und Zucca sowie die Buben Zago, Zandro, Zigo und Zohr, sind laut unserem Partner Marco ebenfalls freundliche und aufgeweckte Hundekinder. Leider gilt auch für sie, dass das Rifugio zwar ein sicherer Ort ist, der aber keine Familie ersetzen kann. Die Vielzahl der Hunde und Katzen, die täglich versorgt werden müssen, macht es unmöglich, sich intensiv mit den einzelnen Tieren zu beschäftigen. Die Zuwendung beschränkt sich in der Regel auf ein kurzes Streicheln, für richtiges Schmusen, Spielen usw. fehlt einfach die Zeit. Deshalb wünschen uns sehr, dass die Hundekinder das Rifugio bald hinter sich lassen und in ein neues Leben starten können. In ein richtiges Zuhause, bei lieben Menschen, die ihnen engen Familienanschluss schenken.

Insbesondere liegt uns am Herzen, dass Zampo bald reisen darf, damit wir hier in Deutschland schauen können, ob wir ihm mit einer entsprechenden Prothese helfen können, wieder auf vier Beinen unterwegs zu sein.



26. August 2023:
Zelda durfte heute auf ihre deutsche Pflegestelle reisen.

06. September 2023:


Zelda hatte jetzt etwas Zeit, sich an ihren neuen Alltag in ihrer Pflegestelle zu gewöhnen und Kontakt mit den dort lebenden Katzen und den beiden Hunden aufzunehmen.

Sie ist sehr anhänglich und orientiert sich schon an ihren Pflegeeltern. Sie kommt bereits auf Zuruf, läuft schon gut an der Leine, an der Stubenreinheit wird fleißig gearbeitet und hat sich gut ins Rudel integriert. Dafür, dass Zelda noch so gut wie Nichts kennengelernt hat, was für andere Hunde völlig normal ist, wenn sie von klein auf in Familien aufwachsen, macht sie sich wirklich ganz fantastisch.

Natürlich muss Zelda noch viel kennenlernen, aber wenn man sie einfühlsam an ihr neues Leben mit all seinen bisher unbekannten Geräuschen und Objekten heranführt, dann wird sie nicht lange brauchen, bis sie sich ihrer Familie vertrauensvoll anschließt und sich auf die Souveränität ihrer neuen Menschen einlässt. Und dann wird sie auch alles meistern, was ihr jetzt zum Teil noch etwas suspekt ist.

28. September 2023:


Zelda lebt nun in Bonn bei Herrchen und seinem Vater in einem Haus mit großem Garten. Die Familie hatte ein Leben lang Hunde. Die vorherige Hündin musste mit 13 Jahren über die Regenbogenbrücke gehen und trotz der Trauer war klar, dass man ohne Hund nicht im Haus leben wollte. Wenn sich Zelda eingelebt hat, darf sie Herrchen auch auf die eigenen Weiden und zur Versorgung der eigenen Pferde begleiten - auch bei den Ausritten darf sie mit dabei sein. Wir freuen uns sehr über dieses schöne Zuhause und wünschen allen eine tolle gemeinsame Zeit!
 
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