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Lagos (12.09.)


Nach einem Jahr war es Ende Oktober 2021 endlich wieder soweit: Eine kleine Gruppe unseres Teams machte sich auf zur gemeinsamen Projekttour. Alle unsere Partner erwarteten uns schon sehnsüchtig. Und wir freuten uns natürlich darauf, unsere „alten Bekannten“ wiederzusehen sowie die zahlreichen Neuzugänge kennenzulernen, die man uns schon avisiert hatte.

Zu den Neuankömmlingen, die man uns in der LIDA vorstellte, gehörten auch diese Geschwister: Lania und Lagos. Die beiden teilen das Schicksal mit Tausenden Hunden, die auf Sardinien jedes Jahr unerwünscht geboren oder als „nicht nützlich“ erachtet werden. Wer nicht gleich nach der Geburt getötet wird, wird dann einfach irgendwo ausgesetzt und seinem Schicksal überlassen. Insbesondere die ländliche Bevölkerung hat es „immer so“ gemacht, warum sollte man daran etwas ändern? Kastration – selbst wenn sie von uns bezahlt wird – erachtet man als überflüssig, wider die Natur oder hat andere Ausreden. Es ist schwer, dagegen anzugehen, insbesondere wenn man sich nicht als Besserwisser aufspielen will …

So hatten Lania und Lagos zumindest das Glück, in der Campagna aufgegriffen und dann ins Rifugio der LIDA in Sicherheit gebracht zu werden. Die beiden sind wirklich tolle junge Hunde, noch ein bisschen schüchtern, aber das wird sich sicherlich schnell ändern, wenn sie erst einmal bei ihren endgültigen Familien angekommen sein werden. Im Rifugio fehlt den Mitarbeitern einfach die Zeit, sich individuell den Tieren zu widmen und ihnen die Zuwendung zu geben, die sie sich wünschen.

Deshalb möchten wir Lania und Lagos so schnell wie möglich nach Deutschland holen. Hier sollen sie dann ihre Traumzuhause für immer finden bei Menschen, die ihnen mit Geduld und Liebe die Sicherheit vermitteln, die sie brauchen, um völliges Vertrauen zu fassen. Vermutlich sind Lania und Lagos Maremmanomixe, das heißt, zum einen sollte ihr häusliches Umfeld entsprechend sein, zum anderen ist Erfahrung mit Herdenschutzhunden vorteilhaft. Zumindest sollte die Bereitschaft vorhanden sein, sich mit den Rassemerkmalen zu befassen und Empfehlungen umzusetzen.

22. Januar 2022:
Lagos durfte auf seinen deutschen Pflegeplatz reisen.

05. März 2022:

Lagos hat sich gut auf seiner Pflegestelle eingelebt, er zeigt sich noch sehr zurückhaltend. Aber das wird jeden Tag immer etwas besser. Er ist sehr gerne draußen und beobachtet, wobei er aber nicht sofort bellt, falls es mal was „Neues“ zu sehen gibt.



23. Juli 2022:

Leider wartet Lagos immer noch auf sein eigenes Zuhause. Der wunderhübsche Kerl ist Stück für Stück immer mehr in seinem Pflegezuhause angekommen. Zu seinem Pflegepapa hat er mittlerweile vollstes Vertrauen. Problemlos lässt er sich das Geschirr anziehen, die Pfoten sauber machen, in die Ohren gucken. Spaziergänge auf dem großen Gelände sind entspannt möglich, draußen ist er noch sehr unsicher. Mit den vorhandenen Hündinnen versteht er sich bestens, auch orientiert er sich gut an ihnen. Daher wäre eine souveräne Hundefreundin auch im neuen Zuhause ideal.

Lagos ist nach wie vor ein zurückhaltender Typ und hat seinen eigenen Kopf. Wenn Lagos erst verstanden hat, dass es sich lohnt, mit seinem Menschen ein Team zu bilden, dann wird er zu einem treuen und loyalen Partner fürs Leben, da sind wir uns sicher. Bei fremden Menschen geht er erst einmal auf Abstand. Man muss ihm Zeit geben, ihn nach und nach kommen lassen. Man darf zunächst nicht zu viel von ihm erwarten und auch keinen Druck ausüben. Fotografin Margareta Kozik hat die wunderschönen Bilder geknipst, mit denen der hübsche Kerl vielleicht endlich sein eigenes Zuhause findet. Ein herzliches Dankeschön an dieser Stelle. Auch hier zeigte sich Lagos zurückhaltend, aber neugierig und freundlich. Nach einer gewissen Zeit merkte man, dass er sich entspannt.

Für Lagos wünschen wir uns hundeerfahrene Menschen mit großem Herz und Verstand, die etwas Geduld für diesen tollen Rohdiamanten mit Freude aufbringen möchten. Das neue Zuhause sollte ruhiger gelegen über einen eigenen und umzäunten Garten verfügen, da Lagos sehr gerne draußen ist.

12. September 2022:
Lagos musste etwas länger warten bis er seine Familie gefunden hat. Aber wie meistens: Das Warten lohnt sich ;-) Der Hundebube tat sich sehr schwer Vertrauen zum Menschen zu fassen. „Auf Menschen zugehen? Nein, die sollen doch bitte Abstand halten. Anfassen lass ich mich erst recht nicht. Nein danke, da schnappe ich zu. Alle Zweibeiner bitte auf Abstand. Und auch sonst: was wollt ihr überhaupt von mir? Vierbeiner finde ich auch nur meine Auserwählten gut….“ Lagos, der jetzt Eko heißt, hat es durch gezieltes Training geschafft, in einer sehr verständnisvollen und geduldigen (Geduld ist einfach bei Problemen IMMER das Zauberwort) Familie in Hasselroth sein Zuhause zu finden. Es war ein langer Weg…. Als die Familie ihn auf der Pflegestelle besuchte, hatte Priorität, dass die vorhandene Hündin Eko für „gut“ befindet. Sie ist/war sehr eigen und kann bei Vierbeinern die sie nicht mag, sehr übergriffig werden, wie auch Eko. Aber weder Eko noch die Hündin interessierten sich füreinander. Schon mal nicht schlecht, aber dass Eko so gar nicht von seiner Ecke herauskommen wollte….hmmmm… Im Gespräch mit der Pflegestelle (sie ist Hundetrainerin) und der Familie kristallisierte sich heraus, dass die vorhandene Hündin und ihre Zweibeiner gemeinsam auch etwas Verhaltens-Training brauchen könnten. Das wurde sofort umgesetzt. Und als Eko wie auch die Familienhündin bereit für ein Zusammenführung im gemeinsamen Zuhause waren, durfte Eko voll ausgestattet mit perfekt angepasstem Maulkorb sowie Sicherheitsgeschirr, Halsband und Tracker umziehen. Ja, und von Anfang an klappte alles besser als gedacht. Eko folgte vom ersten Tag an seinem Herrchen überall hin. Die Hundedame des Hauses ließ ihn ohne Murren gewähren. Jeder Tag zeigt, wie Eko kleine, aber immerhin, Fortschritte macht. Maulkorb ist bei seiner Familie zu Hause inzwischen Vergangenheit. Eko hat sich geöffnet und Vertrauen zu seiner Familie aufgebaut. Somit lässt er auch sehr gerne Streicheleinheiten zu. Geschirr an- und ausziehen kein Problem mehr.

An dieser Stelle möchten wir uns sehr herzlich bei Ekos Familie bedanken, dass sie sich ohne mit der Wimper zu zucken auf das Abenteuer „(schwieriger) Hund mit Maulkorb“ eingelassen und sich Ratschläge eingeholt und auch umgesetzt haben. Zitat der Familie: „Wir hoffen sehr, dass es mehr Menschen gibt, die auch einem Hund, der nicht mit den bekannten Standards sofort ausgestattet ist, eine Chance geben. Es lohnt sich hinter die Fassade zu schauen. Es bereitet jeden Tag Freude, wie sich sein Wesen mit Geduld zum positiven entwickelt. Und z. B. ein gut angepasster Maulkorb ist kein Unding, sondern gibt Zwei- wie auch Vierbeinern Sicherheit.“ In diesem Sinne… Wir freuen uns mega für Eko und sagen ein riesiges DANKESCHÖN an seine Familie.
 
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