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Pinka (09.07.)


Das Rifugio ist immer voll, ein Aufatmen kennen sie in der LIDA nicht. Nach wie vor sind die wirtschaftlichen Probleme, in die viele Sarden durch die Corona-Maßnahmen geraten sind, nicht überwunden. Manche Leute geben ihr Tier persönlich ab und bitten um Hilfe, manche stellen sie einfach im Karton vor das Tor der LIDA oder binden sie dort an. Und die Touristensaison hat begonnen … es vergeht daher kaum ein Tag, an dem keine Tiere gefunden und abgegeben werden. Außerdem werden von den Helfern der LIDA ebenfalls zahlreiche Streuner aufgelesen. Niemand wird abgewiesen, auch wenn man im Rifugio wie immer am Rande des Belastbaren ist.

Aktuell ist die Situation besonders dramatisch: Wie auch unsere anderen Partner wird das Rifugio der LIDA überschwemmt mit Welpen. Und es gibt auch immer wieder besonders traurige Fälle, die uns fassungslos machen.

Eine Hundemama hatte ihre Babys im Dorf Osseddu zur Welt gebracht. Sie war in traurigem Zustand, und ihre Kleinen ebenfalls. Und jemand fühlte sich dann durch die Hundefamilie gestört, nahm ihr die Kleinen weg, die schon an Räude erkrankt waren, und „entsorgte“ sie in Monte Pino. Es gab dann Hinweise von Anwohnern, die von der Aktion erfuhren und denen das Schicksal der Kleinen dann doch irgendwie leid tat, und so machten sich LIDA-Helferinnen umgehend auf den Weg, um die Babys zu suchen. Und glücklicherweise fanden sie die Geschwister auch, sie hockten immer noch in der Box, es ging ihnen richtig schlecht, sie waren ausgehungert und dehydriert: Es war Rettung in letzter Minute, und sie wurden sofort ins Rifugio gebracht, wo man sich liebevoll um sie kümmerte und sie päppelte.

Dann machten sich die Helferinnen wieder auf, um auch die Mama zu retten. Sie hatte im Dorf verzweifelt nach ihren Kindern gesucht, war dann aber verschwunden. Es wurden Aufrufe gestartet, ob sie gesichtet wurde, und dann – endlich – die Nachricht, dass man sie in Golfo Aranci gesehen hatte – also viele Kilometer entfernt von Osseddu. Es wird vermutet, dass sie in ihrem schlechten Zustand diesen Weg nicht zu Fuß zurücklegen konnte, sondern dass man sie dort hingebracht und ihrem Schicksal überlassen hat. Wie kann man so boshaft und niederträchtig mit hilflosen Tieren umgehen!

Nach einigen Versuchen konnte dann auch die Mama eingefangen und ins Rifugio gebracht werden: Zehn Tage nach ihrer Trennung konnte die kleine Familie endlich wieder vereint werden. Die Babys waren einen kurzen Moment verblüfft, dann erkannten sie ihre Mama, und es gab kein Halten mehr. Die Wiedersehensfreude war unbeschreiblich.

Das Quintett, das nach dem Fundort die „Pinolinis“ genannt wurde, erholte sich zusehends. Die drei Mädchen Pinka, Prizzy und Pupolina sowie die beiden Buben Pericle und Pomezio sind inzwischen hübsche Hundekinder geworden. Nur Mama, die Elisabetta genannt wurde, macht uns noch sehr große Sorgen. Sie ist nicht nur von der Räude befallen, sie ist auch positiv auf Leishmaniose und Ehrlichiose getestet worden. Der Stress, dem sie auf der Suche nach ihren Kindern in einer völlig fremdem Umgebung ausgesetzt war, hat ihren Zustand natürlich noch verschlimmert. Im Ambulatorio der LIDA wird derzeit um sie gekämpft, und wir wünschen uns mit aller Kraft, dass Elisabetta sich erholt und die Chance bekommt, eine Familie zu finden, die ihr hilft, all das erlittene Leid zu vergessen, und bei der sie ein schönes Hundeleben genießen darf.

Pinka, Prizzy, Pupolina, Pericle und Pomezio sind jedenfalls bereit, in ein neues Leben zu starten. Und wir hoffen, dass sie bald nach Deutschland reisen können, um hier gute Familie zu finden, die ihnen ein tolles Zuhause für immer schenken.

06. August 2022:
Pinka durfte auf ihren deutschen Pflegeplatz reisen.

26. August 2022:

Die süße Pinka ist eine liebe noch zurückhaltende Hündin. In der Pflegestelle fühlt sie sich schon wohl und erkundet den Garten. Mit der weiteren Pflegehündin im Haushalt (Candore, auch auf unserer Homepage), versteht sie sich super. Die beiden toben mittlerweile gerne miteinander.

An das Leben im Haus muss sich Pinka noch gewöhnen, sie sucht sich am liebsten ein Eckchen zum Verstecken. Sie wird von ihrem Pflegfrauchen bestärkt sich mutiger und selbstbewusster zu bewegen. Im Auto fährt die freundliche Hündin ganz gerne mit, der anschließende Spaziergang an der Leine muss weiter geübt werden. Pinka lässt sich ansonsten gerne kraulen und nimmt auch Kontakt zu ihren vertrauten Menschen auf.



27. März 2023:

Pinka lebt sich auf ihrer Pflegestelle immer besser ein. Sie wird immer neugieriger und liebt es mir anderen Vierbeinern zu toben. Sie ist stubenrein, jedoch muss an dem Hundeeinmaleins noch etwas gearbeitet werden. Sportliche Menschen wären toll für Pinka, um ihrem Bewegungsdrang gerecht zu werden. Das Kuscheln hat Pinka nun entdeckt und so geniesst sie die Zeit mit ihren Menschen.

Für die Hündin mit dem süßen Bärtchen suchen wir also ein Zuhause mit souveränen Menschen, die ihr Sicherheit vermitteln können.



09. Juli 2023:

Die hübsche Pinka musste etwas länger auf ihr Zuhause warten, aber das Warten hat sich definitiv gelohnt. Sie lebt nun in Lampertheim bei einer Familie mit zwei Kindern. Frauchen arbeitet als Hufbearbeiterin und Pferdetherapeutin, Pinka darf sie immer zur Arbeit begleiten, so muss sie nie lange alleine bleiben. Das Leben wird also nie langweilig, wo Pferde sind, da sind auch immer Hunde/Spielkameraden. Katzen leben ebenfalls mit im Haushalt, mit denen funktioniert es auch schon ganz toll. Wir freuen uns sehr für Pinka und wünschen viele schöne Jahre miteinander.

 
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