Noch sind die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, verursacht durch die Corona-Maßnahmen, nicht überwunden. Und nun kommen als Auswirkungen des Ukraine-Kriegs weitere Probleme hinzu. Die allgemeine Verunsicherung, was die Zukunft angeht, ist groß. Was das für die Hunde und Katzen – nicht nur auf Sardinien – bedeutet: Noch mehr Herzlosigkeit, noch mehr Elend. Das spüren wir, und das spüren unsere sardischen Partner. Wir alle stehen am Rande des Belastbaren. Aber aufgeben? Nein. Das kommt nicht in Frage. So lange es geht, werden wir gemeinsam mit unseren Partnern unser Möglichstes tun.
So auch im Raum Arzachena, wo in den letzten Wochen außergewöhnlich viele Welpen und auch Junghunde gefunden wurden.
Diese drei schönen jungen Rüden – waren schon seit einiger Zeit beobachtet worden, wie sie am Rand von Arzachena herumirrten – auf der Suche nach Futter und nach einem Unterschlupf. Sie waren immer zusammen, vermutlich sind es Brüder, die gemeinsam ausgesetzt wurden und wohl schon länger unterwegs waren. Als sich nicht klären ließ, woher sie stammten oder eventuell jemandem aus der Gegend gehören konnten, wurden sie Anfang November eingefangen und ins Canile gebracht.
Man hatte uns schon von dem tollen Trio berichtet, und während unseres Besuchs im Canile Anfang Dezember 2022 lernten wir die Hunde dann auch persönlich kennen. Und ich muss sagen, wir waren sehr angetan. Paul, Poi und Pier, wie die drei nun heißen, sind äußerst liebenswerte Hunde. Sie genossen es sehr, dass wir uns eine ganze Weile bei ihnen im Gehege aufhielten und mit ihnen beschäftigten. Die drei waren auch miteinander unglaublich harmonisch und freundlich, es gab keinerlei dominantes Gehabe oder Rangeleien, auch nicht, als wir Leckerchen verteilten. Wir haben selten eine so entspannte Atmosphäre in einem Gehege mit drei jungen Rüden erlebt.
Es fiel uns richtig schwer, uns von Paul, Poi und Pier zu trennen. Diese tollen Hunde sollten ihr Leben nicht in einem Canile verbringen müssen. Wir wünschen uns von ganzem Herzen für sie, dass sie bald in ein neues Leben, glückliches Hundeleben starten und nach Deutschland reisen können.
Hier sollen sie dann ihre Traumzuhause bei lieben Menschen finden, die ihnen engen Familienanschluss schenken und sie an allen familiären Aktivitäten teilhaben lassen.
08. April 2023:
Poi durfte auf seinen deutschen Pflegeplatz reisen.
19. April 2023:
Poi ist ein wahrer Prachtkerl, der sich innerhalb kurzer Zeit sehr gut auf seiner Pflegestelle eingelebt hat.
Dass er häusliches Leben bis dato noch gar nicht kannte, merkte man ihm anfangs deutlich an - aber genauso schnell hat er auch das Prinzip des Zusammenlebens verstanden und fügt sich bestens in die täglichen Abläufe ein. Hin und wieder bei ihm unbekannten Situationen zeigt sich Poi noch unsicher und weicht zurück, lässt sich dann jedoch mit ruhigem Heranführen schnell an die neuen Umstände heranführen.
Poi wirkt durch seine Größe recht imposant, ist aber ein absolut freundlicher und dem Menschen sehr zugewandter Vierbeiner. Kuschel-und Schmuseeinheiten genießt er sehr und würde dabei am liebsten
in seine Menschen hineinkriechen. Neugierig erkundet der Rüde seine neue Welt, liebt die Spaziergänge, läuft sehr gut an der Leine und ist nahezu stubenrein.
Das Autofahren mit ihm klappt bereits recht gut, das Alleinebleiben hingegen muss er erst noch kennenlernen. Begegnet Poi Artgenossen, zeigt er sich entspannt und aufgeschlossen und wäre der einen oder anderen Tobeeinheit sicherlich nicht abgeneigt. Außerdem ist der tolle Kerl sehr gelehrig und lernfreudig, so dass wir uns für ihn ein Zuhause wünschen, in dem man ihn nicht nur körperlich, sondern gerne auch geistig auslasten möchte.
28. April 2023:
Poi hat sein Zuhause in Lünen gefunden und hört nun auf den Namen Anton. An der Seite von zwei weiteren Hunden bewohnt er dort ein Haus mit Garten in ländlicher Gegend und hat sich sehr schnell eingefügt und zurechtgefunden. Antons Frauchen und Herrchen sind gerne aktiv und genießen das Leben mit Hunden sehr. Der große Rüde ist ein schlauer und lernwilliger Kerl, der großen Spaß an gemeinsamem Training hat. Alleinebleiben müssen die Vierbeiner nie allzu lange, da sich das Ehepaar von den Arbeitszeiten gut abstimmen kann. Bei Engpässen ist Frauchens Mutter zur Stelle und hilft gerne aus. Auch im Urlaub dürfen die Hunde nicht fehlen, denn sie werden als vollwertige Familienmitglieder angesehen und sollen so gut es geht überall dabei sein. Lieber Poi, wir wünschen dir und deinen Gefährten alles Gute und ein wunderbares Leben!
