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Olga (04.03.)


Das Rifugio ist immer voll, ein Aufatmen kennen sie in der LIDA nicht. Nach wie vor sind die wirtschaftlichen Probleme, in die viele Sarden durch die Corona-Maßnahmen geraten sind, nicht überwunden. Manche Leute geben ihr Tier persönlich ab und bitten um Hilfe, manche stellen sie einfach im Karton vor das Tor der LIDA oder binden sie dort an. Und die Touristensaison hat begonnen … es vergeht daher kaum ein Tag, an dem keine Tiere gefunden und abgegeben werden. Außerdem werden von den Helfern der LIDA ebenfalls zahlreiche Streuner aufgelesen. Niemand wird abgewiesen, auch wenn man im Rifugio wie immer am Rande des Belastbaren ist.

Aktuell ist die Situation besonders dramatisch: Wie auch unsere anderen Partner wird das Rifugio der LIDA überschwemmt mit Welpen. Und es gibt auch immer wieder besonders traurige Fälle, die uns fassungslos machen.

Im März 2022 fiel auf einer Wiese in der Campagna, nahe einer Straße, ein prall gefüllter Sack auf, wie er von den Schäfern verwendet wird. Es regnete in Strömen, aber es war deutlich erkennbar: Der Sack bewegte sich … Als man nachschaute, traute man seinen Augen nicht: Es lagen zehn Maremmanobabys, vielleicht zehn Tage alt, in dem Sack … weggeworfen wie Müll. Was sind das für Menschen, die so etwas tun? Es gibt so viele Hilfsangebote, nicht zuletzt auch von uns, Trächtigkeiten und damit dieses unbeschreibliche Elend zu verhindern. Aber man ist zu stolz, um Hilfe zu bitten. Das hat man noch nie gemacht. Kastrationen sind wider die Natur. Nicht von Gott gewollt … Die Litanei der Ausreden ist ellenlang und wir können sie bald nicht mehr hören. Auch wenn wir schon so viele Jahre auf Sardinien aktiv sind, an dieses barbarische Verhalten werden wir uns nie gewöhnen.

Die zehn Babys wurden von zwei wunderbaren Helferinnen aufgenommen. Wer schon einmal neugeborene Hunde- oder Katzenbabys aufgezogen hat, weiß, was diese beiden Frauen großartiges geleistet haben. Alle zwei bis drei Stunden, rund um die Uhr, füttern, Bäuchlein massieren säubern … Man ist kaum fertig, dann geht die nächste Runde schon los.

Und nicht immer schafft man es, trotz aller Mühen, alle Babys durchzubringen. So hat es auch eines der Mädchen, die kleine Ola, nicht geschafft. Sie ist am 01. Mai über die Regenbogenbrücke gegangen.

Wir hoffen nun sehr, dass sich die verbliebenen Geschwister Obelix, Odino, Olga, Olivia, Onda, Onice, Ontarlo, Oregon und Otranto weiterhin gut entwickeln. Damit sie dann, wenn sie alt genug sind, ihre Reise nach Deutschland antreten können, um hier ihre Familien zu finden.


16. Juli 2022:

Die Geschwister haben sich alle toll entwickelt, sie sind nicht nur sehr hübsch, sondern auch aufgeschlossen und freundlich. Und es wird nun wirklich Zeit, dass sie ihren Zwinger im Rifugio der LIDA endlich verlassen können. Sie alle möchten so gern ihre eigenen Familien finden und in ein gutes neues Leben starten. Wer gibt ihnen diese Chance?

Da die Kleinen Maremmano-Mixe sind, benötigen sie ein entsprechendes häusliches Umfeld. Erfahrung mit Herdenschutzhunden wäre toll. Zumindest sollte die Bereitschaft vorhanden sein, sich mit der Rasse zu befassen und Empfehlungen umzusetzen.

Videolink: https://youtu.be/b6XV_xJQyDA

20. September 2022:

Alle Geschwister haben sich toll entwickelt, sind freundliche, aufgeweckte Junghunde geworden. Leider warten sie immer noch auf ihre Chance nach Deutschland reisen zu können, um hier ihr Traumzuhause zu finden.

26. November 2022:
Olga durfte auf ihren deutschen Pflegeplatz reisen.

18. Dezember 2022:

Olga ist jetzt seit einigen Tagen in ihrer deutschen Pflegestelle und lebt dort mit 2 Maremmano-Mädchen und Katzen zusammen. Natürlich merkt man, dass sie noch so gut wie nichts kennengelernt hat und es gibt Situation, in denen sie noch zurückhaltend reagiert. Aber was vom ersten Moment an hoch im Kurs stand, waren ausgiebige Schmuseeinheiten und das Kontaktliegen mit Pflegefrauchen und Pflegeherrchen :-)

Das Vertrauen, dass Olga ihren Bezugspersonen entgegenbringt, gibt ihr die nötige Sicherheit und Orientierung, das Leben in seiner neuen Gesamtheit zu erleben. So viele Dinge, die Olga bisher nicht kennengelernt hat, werden ab jetzt immer mehr zur Selbstverständlichkeit.

Olga war in kürzester Zeit stubenrein, läuft bereits gut an der Leine, ist offen und sehr verschmust. Die ersten Grundkommandos werden schon fleissig mit ihr trainiert und die Kommandos "Sitz" und "Hier" hat das brave Hundemädchen bereits verstanden.

04. März 2023:
Unsere liebe Olga musste gut 3 Monate in ihrer Pflegestelle auf den richtigen Menschen warten, bis sie ihr erstes eigenes Zuhause gefunden hat. In dieser Zeit wurde sie von ihren Pflegeeltern sehr gut darauf vorbereitet worden, was wichtig für ein harmonisches Zusammenleben zwischen Mensch und Hund ist. Ausserdem konnte sie sich von Lilly, einer zauberhaften ehemaligen proTier-Fellnase, und Lillys Hausfreundin an- und abschauen, wie Hund entspannt mit sämtlichen Umweltreizen und der Begegnung von fremden Menschen umgeht. Seit dem 4.3.2023 lebt Olga, die jetzt Dina heißt, mit Herrchen in Schleiden und ist seit dem im weitesten Sinne Herrscherin über eine Wasserburg mit mächtig viel Land drumherum :-) Wir denken, dass das für ein Maremmano-Mädchen das perfekte Umfeld ist. Herrchen und Dina waren sich Schein beim ersten Aufeinandertreffen sympathisch und den ersten Berichten zu Folge lebt sich Dina bestens in ihr neues Leben ein und sie und ihr Herrchen bilden von Tag zu Tag ein immer enger werdendes Gespann. Wir freuen uns sehr, dass es Dina so leicht fällt, sich ein letztes Mal umzugewöhnen und sich auf die nochmals veränderten Lebensumstände einzustellen. Als Burgfräulein darf Dina jetzt ein sicheres und behütetes Leben führen und ihren holprigen Start ins Leben ganz hinter sich lassen. Ein großes Dankeschön an dieser Stelle an die Pflegeeltern von Olga-Dina, die sich so liebevoll um ihren "Pflegi" gekümmert haben :-)
 
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