Während unseres letzten Sardinienbesuchs im Juni 2015 waren wir gerade bei einer unserer Kolleginnen in Sassari, als ein Anruf von einer Freundin kam: In Alghero hatte die Hündin einer Familie vor ein paar Wochen unerwünschten Nachwuchs bekommen. Da sie leider niemanden im engeren oder weiteren Bekanntenkreis gefunden hatten, der das eine oder andere Kleine adoptieren wollte, suchten sie nun anderweitig nach Hilfe.
Über etliche Ecken waren sie dann auf die Freundin unserer Kollegin und damit den Kontakt zu proTier gekommen. Es überraschte uns natürlich nicht, dass die Babys nun „sofort“ wegmussten, sonst würde man sie in der Campagna aussetzen ... Ob die Drohung wahrgemacht worden wäre, wissen wir nicht. Aber wir wollten natürlich auch kein Risiko eingehen. Also wurde beschlossen, dass umgehend jemand zu der Familie fährt, die angeblich selbst kein Auto hatte. Eine Stunde später waren die Kleinen dann bei uns: Über und über schmutzig, halb verhungert und sehr durstig. Ein Kleines bewegte sich zunächst gar nicht, wir befürchteten schon das Schlimmste. Aber nachdem wir allen etwas Flüssigkeit eingeflößt hatten, wurden die Kleinen die wir Aldos, Alida, Aldina, Alessia, Alfio und Alessio nannten, schon munterer. Und als sie dann versuchten, in der großen Wasserschüssel zu baden, waren wir schon etwas beruhigter.
Während wir auf die Kleinen warteten, hatten wir herumtelefoniert, um sie unterzubringen, und glücklicherweise hatte sich unsere Kollegin Sandra bereit erklärt, die sechs Minis aufzunehmen. So war die kleine Truppe dann am Ende des Tages in Sicherheit, und wir konnten aufatmen.
28. Juli 2015: Alessia ist heute zu ihrer neuen Familie ins Siegerland gezogen. Das Hundekörbchen stand schon bereit und die kleine Hündin hat sich sehr schnell wohl gefühlt. Wenn Alessia vormittags mal alleine bleiben muss, schauen die Großeltern zwischendurch immer nach dem Rechten. Die Hundeschule ist bereits geplant und alle freuen sich auf das Leben mit dem Neuzuwachs. Wir wünschen eine tolle gemeinsame Zeit.
