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Giuseppe (16.07.)


Während meines Besuch im Januar 2015 zeigten mir die Kolleginnen in Sassari auch drei Hündinnen (Mutter und Schwestern aus verschiedenen Würfen), die einsam und allein auf einem riesigen Grundstück lebten. Alle drei waren sehr scheu, wobei die Mutter sich zumindest traute von den Spaghetti mit Soße zu fressen, so lange wir uns in angemessenem Abstand hielten. Von den beiden Töchtern konnte ich nur von weitem ein paar eher schlechte Fotos machen. Das Grundstück gehörte einem alten Mann, der zu seinen Lebzeiten die Hunde duldete und gelegentlich auch fütterte. Seine Erben haben die Hunde zwar nicht vertrieben, aber sie kämen auch nicht auf die Idee, in irgendeiner Weise für sie zu sorgen. So erbarmte sich eine Familie, die gegenüber wohnt, und stellte den Hunden jeden Abend etwas Futter hin. Da das Grundstück an einer recht stark befahrenen Straße liegt, waren die Hunde auch in ständiger Gefahr, überfahren zu werden. Ich bat die Familie, die Hunde möglichst schnell einzufangen. Da es sich ja um unkastrierte Weibchen handelte, hätte ich gern weiteren Nachwuchs verhindert.

Aber weil sie so scheu waren, entzogen sie sich über Wochen sämtlichen Einfangversuchen. Es wurde auch offensichtlich, dass die beiden Schwestern trächtig waren, aber sie waren immer auf der Hut. Erst als sie ihre Babys schon zur Welt gebracht hatten, gelang es endlich Anfang April in einer glücklichen Aktion, der beiden Mamas und ihrer insgesamt elf Kleinen habhaft zu werden und sie in Sicherheit zu bringen. (Die schon ältere Mutter der beiden konnte nicht gefangen werden, und sie wurde seit Längerem nicht mehr gesehen.) Nicht auszudenken, was allein diese beiden Würfe für einen Nachwuchskreislauf in Gang gesetzt hätten, denn sechs von den Babys sind Weibchen ...

So kamen die beiden Mütter mit ihren Kleinen in die Pension unserer Kollegin in Sassari. Bis Mitte Mai versorgten sie gemeinsam die große Kinderschar. Dann zogen die sechs älteren Kinder (von Mama Giuliana, das ist die hellere Hündin rechts auf den Gruppenbildern) ins große Freigehege, um die Mütter ein bisschen zu entlasten, damit sie sich nur noch um die jüngeren fünf Babys kümmern müssen.

Sobald die Babys sie nicht mehr brauchen, könnten Giovanna und Giuliana nach Deutschland reisen, um hier ihre endgültigen Familien zu finden. Da die beiden nach wie vor recht scheu sind, brauchen sie Familien, die sich mit entsprechender Erfahrung und Geduld auf sie einlassen und ihnen Schritt für Schritt zeigen, dass das Zusammenleben mit Menschen sehr, sehr schön sein kann.

Die Kinder dürfen nach Deutschland reisen, sobald sie das entsprechende Alter von mindestens 15 Wochen erreicht haben. Für die sechs Kinder von Giuliana (Giuseppe, Giuseppa, Giustina, Giunia, Giuditta und Giulia) ist dies ab dem 14. Juni möglich. Die fünf Kleinen von Giovanna (Gisella, Gioj, Giole, Giosi und Giotto) müssen noch bis zum 15. Juli warten. Bis dahin hoffen wir, dass die kleine temperamentvolle, freundliche Truppe sich weiter so gut entwickelt, damit sie dann in Deutschland ihre eigenen Familien finden und sie mit ihrem Charme und die Pfote wickeln können.

16. Juli 2015:

Heute war Giuseppes großer Tag, er ist in sein neues Zuhause nach Vollmersbach gezogen. Dort lebt er bei einem hundeerfahrenen Ehepaar, welches schon immer Hunde aus dem Tierschutz bei sich aufgenommen hat. Giuseppe hat nun ein großes Haus mit Garten zur Verfügung und einen Hundekumpel an seiner Seite. Frauchen ist in Frührente, daher ist immer viel Zeit für die Vierbeiner vorhanden. Wir wünschen allen eine wunderschöne gemeinsame Zeit.

 
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