Sofie ist ein ganz trauriger Fall: Sie wurde von einer unserer Katzen-Kolleginnen auf deren Gelände gefunden. Die sehr scheue Hündin ließ sich jedoch nicht anfassen, so dass unsere Kollegin schließlich das Taxi Dog zu Hilfe rief, und so landete Sofie im Canile in Arzachena. Anfangs lebte sie in den vorderen Quarantäneboxen. Inzwischen ist sie in den hinteren Quarantänebereich, das sogenannte "Isolamento" umgezogen - wo es noch trister und trauriger ist. Jeden Monat, wenn ich Sofie nun dort sehe, scheint sie mir noch betrübter und vereinsamter ... Im Januar hob sie noch nicht mal ihren Kopf, als ich versuchte, sie mit einem Leckerchen zu locken. Sie lag einfach zusammengerollt auf der alten Holzpalette ... Es brach mir fast das Herz, sie so zu sehen.
Es kann doch nicht sein, dass diese noch junge Hündin nun die nächsten Jahre so leben muss. Doch welche Chancen hat sie? Wer will schon solch eine scheue Hündin, mit der es sehr viel Geduld und Liebe brauchen wird, um ihr wieder Vertrauen ins Leben und in die Menschen zu geben? Die meisten Menschen wollen doch den "fertigen", "perfekten" Hund ... keine "seelische Baustelle" ...
Dennoch geben wir die Hoffnung nicht auf und stellen Sofie hier vor. Vielleicht geschieht ein Wunder und sie berührt das Herz von jemand da draußen so stark, dass sie ihre Chance auf eine Familie, ein Zuhause bekommt.
18. April 2015:
Sofie befindet sich seit Anfang April auf ihrer deutschen Pflegestelle, und die Fortschritte sind nicht zu übersehen. Sie ist zwar noch immer eine sehr vorsichtige Hündin, doch ihre Augen sprechen bereits eine andere Sprache und auch ihre ganze Haltung ist schon eine andere. Als sie im Canile wie ein Häufchen Elend in der Ecke lag, hatte sie sich aufgegeben. Nun spricht schon Lebensfreude aus ihr.
21. Mai 2015: Die arme Sofie ist jetzt ganz und gar nicht mehr "arm". Sie wurde von mutigen Menschen mit großem Tierschutzherz aufgenommen und hat sich so wunderbar entwickelt, dass schließlich kein Zweifel mehr bestand, dass Sofie der Hund der Familie wird. Sie lebt jetzt mit Herrchen und Frauchen in Würselen in einem Haus mit großem Garten, der enge Zwinger und das Elend sind vergessen. Danke an die Familie für diese Entscheidung. Wir wünschen weiterhin alles Gute und hoffen auf weitere Berichte und Bilder aus dem neuen Heim.
