Sie waren zu fünft, als sie Ende Mai 2015 in einer Mülltüte gefunden wurden: gerade mal etwa 5 Tage alt, noch mit Resten der Nabelschnur am Bäuchlein, die Augen fest geschlossen. Ihre Chancen standen nicht gut, aber so einfach aufgeben kam auch nicht in Frage. Glücklicherweise erklärte sich unsere Kollegin, die nahe Bassacutena lebt, bereit, die Kleinen mit der Flasche aufzuziehen, d. h., alle zwei bis drei Stunden Fläschchen geben, Bäuchlein massieren, säubern ... rund um die Uhr. Wir waren glücklich zu sehen, wie gut sich die Kleinen entwickelten. Doch dann die traurige Nachricht: Eines der Babys, ausgerechnet das größte und anscheinend kräftigste der Kleinen, verstarb trotz aller Bemühungen. Wir hoffen nun, dass die vier verbliebenen Babys, die wir Pelù, Perla, Pirlo und Paquito nannten, sich weiter gut entwickeln.
Zusammen mit ihrem neuen Freund Pingù, der mutterseelenallein an der Landstraße aufgegriffen wurde, genießen die Kleinen nun ihr Leben. Nach fröhlichem Spiel wird gemeinsam gekuschelt und Kraft getankt für die nächste Toberunde, mit der das Pflegefrauchen dann auf Trab gehalten wird. Anfang September 2015 sind die Kleinen dann alt genug, nach Deutschland zu reisen und ihre eigenen Familien zu finden.
22. Oktober 2015:
Pirlo durfte auf seine deutsche Pflegestelle reisen, und wurde einer Augenspezialistin vorgestellt, da sein linkes Auge nicht gut aussah. Es wurde eine Hornhautverletzung festgestellt und da sich das verletzte Auge immer wieder entzündet hat und ein Infektionsherd war, haben wir uns auf Anraten der Augenspezialistin entschlossen das Auge zu entfernen. Pirlo hat die OP gut überstanden und hat kein Problem als kleiner Pirat zu leben. Im Gegenteil, es scheint fast er ist froh, dass er nun keine Schmerzen mehr hat.
Pirlo kann eine gute Portion Chihuahua nicht verleugnen, er ist ein lebhafter und kesser Zwerg, der keine Ahnung hat, dass er so klein ist. Im Gegenteil – er glaubt meist er sei ein Löwe :-) Er ist intelligent und lernbegierig, anhänglich, lebhaft und temperamentvoll. Natürlich ist seine Größe geradezu eine Herausforderung zur übertriebenen Fürsorge, aber Pirlo ist und bleibt ein richtiger Hund. Man kann ihm auf jeden Fall etwas zutrauen.
Natürlich lässt er sich gern von der Pflegefamilie verwöhnen - wer würde das nicht? - aber man sollte es eben nicht übertreiben, Pirlo möchte ein „richtiger“ Hund sein.
16. Dezember 2015:
Pirlo musste etwas länger warten, doch endlich kamen die Menschen, die es nicht gestört hat, dass Pirlo nur ein Auge hat. Er lebt nun im schönen Eschborn bei einem netten jungen Paar, das schon immer Hunde in der Familie hatte. Sie haben sich auf den langen Weg nach Obertraubling gemacht, um ihn persönlich abzuholen. Pirlo darf sich nun als kleiner Prinz von Kopf bis Pfote verwöhnen lassen. Wir freuen uns sehr, dass er endlich ankommen darf. Die erste Rückmeldung hat uns auch schon erreicht, was uns sehr freut: "Pirlo ist endlich zuhause. Er hat die Reise super gemeistert und ist ein wahrer ein Schatz! Vielen Dank für die Vermittlung.“
