Die Sommermonate waren für die LIDA keine Erholung. Im Gegenteil: Es verging nahezu kein Tag, an dem nicht ausgesetzte Hunde und Katzen gefunden und im Rifugio abgegeben wurden. Die Gehege sind übervoll. Die Quarantäne-Bereiche ebenso. Und überall stehen Reihen von Käfigen mit Neuzugängen, die in den anderen Bereichen erst mal keinen Platz finden. Aber was sollen die Mitarbeiter tun? Finder mit den Tieren abweisen, ihnen die Hilfe versagen? Das bringt keiner über Herz, und so muss an allen Ecken und Enden improvisiert werden.
Auch dieses Hundekind, das uns während unserer Projektreise im Oktober vorgestellt wurde, hatte das Glück, im Rifugio zu landen. Touristen hatten die Kleine bei einem Ausflug in die Campagna entdeckt, wo die Kleine ziellos herumirrte. Es war nicht zu erkennen, dass die Kleine irgendwo in der Nähe ein Zuhause gehabt hätte, denn weit und breit gab es nur kein Haus, keinen Stall, nichts … nur weites Land. Auf keinen Fall wollten sie das Hundemädchen in dieser Einöde zurücklassen, dass hätte sie nicht mehr lange überlebt. Die Leute machten sich dann auf den Weg nach Olbi, wo sie die Kleine dann im Rifugio abgaben. Das Hundemädchen war – wie erwartet auch nicht gechippt, ein Besitzer konnte nicht ausfindig gemacht werden.
So wurde das Hundemädchen auf die Comune di Olbia registriert und gechippt. Rita, wie die Kleine genannt wurde, lernten wir als sehr freundlich und aufgeweckt kennen. Sie verfolgte aufmerksam, was ich da so mit Fotoapparat machte, blieb aber völlig entspannt und genoss es, von Leila im Arm gehalten zu werden.
Für die niedliche kleine Rita wünschen wir uns natürlich, dass sie das übervolle Rifugio bald wieder hinter sich lassen und in ein gutes Leben bei lieben Menschen starten kann.
Wo ist also die Familie, die Rita das Traumzuhause mit engem Familienanschluss schenken möchte?
16. Dezember 2023:
Rita durfte auf ihre deutsche Pflegestelle reisen.
10. Januar 2024:
Rita, die nun Frieda heißt, lebt nun in Bischofsmais bei einem Ehepaar mit zwei Kindern. Hier darf sie ein Haus mit Garten ihr Eigen nennen. Frauchen ist selbstständig und hat einen Blumenladen - Frieda darf Frauchen mit zur Arbeit begleiten, so muss sie nie lange alleine bleiben. Neben Rita wohnen auch zwei Katzen bei der Familie. Und auch die Eltern der Adoptanten wohnen mit im Haus - auch sie freuen sich auch sehr über den Familienzuwachs. Vor kurzem erreichte uns diese liebe Nachricht: "Ich wusste nicht das man so schnell sein Herz verlieren kann.... die kleine Rita heißt jetzt Frieda und mischt unserer Familie frischen Wind ein Sie liebt die Kinder und ist schon ein wichtiger Teil von uns. Jede Fellnase hat es verdient eine Familie zu finden, sie machen eine tolle Arbeit, Danke." Wir freuen uns sehr für alle und wünschen ganz viele schöne Jahre miteinander!
