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Caffè (27.02.)


Wie in jedem Jahr zu dieser Jahreszeit, so werden unsere Partner wieder überschwemmt von einer Welpenflut. Und das, obwohl sich alle unsere Partner bemühen, durch Aufklärung und Hilfen bei der Kastration (die in der Regel von uns bezahlt werden), ein Umdenken bei den Einheimischen zu bewirken. Natürlich gibt es auch Erfolge, die uns freuen und Mut machen, mit den Anstrengungen fortzufahren. Aber es geht eben leider nur in kleinen Schritten voran. Ein besonders im Raum Olbia gravierendes Problem sind die herrenlosen Hunderudel, die sich in den Industriegebieten angesiedelt haben und so scheu sind, dass es kaum mal gelingt, eines der Weibchen zu fangen, um zumindest ein wenig der unkontrollierten Vermehrung zu begegnen. Und deshalb müssen zumindest die dort geborenen Welpen sowie andere ausgesetzte Welpen von der Straße oder aus der Campagna geholt werden, damit sie nicht verwildern und ihrerseits dann wieder dazu beitragen, den Geburtenkreislauf anzutreiben.

Die Situation auf Sardinien wird also immer schwieriger. Alle unsere privaten Auffangstationen sind schon randvoll, und unsere Partner-Canili verzeichnen auch täglich Neuzugänge. Und sie helfen unermüdlich, obwohl auch sie längst ihre Kapazitätsgrenzen erreicht oder schon überschritten haben. Aber welchem Tier in Not sollen sie denn die Aufnahme verweigern? Wen sollen sie wegschicken und einem vermutlich traurigen Schicksal überlassen? Also hoffen sie auf unsere Hilfe, dass wir Familien für all die Tiere finden, die jetzt in überfüllten Gehegen und in Käfigen hocken.

Diese drei Hundebuben wurden in einem der oben erwähnten Industriegebiete entdeckt, als sie an einem der Gewerbegebäude hockten und nicht wussten wohin sie gehen sollten. Die Rifugio-Mitarbeiter fuhren sofort los, um die Kleinen in Sicherheit zu bringen.

Caffè, Carlos und Catullo, wie die drei genannt wurden, erholten sich glücklicherweise schnell. Sie freuen sich, wenn sie bei gutem Wetter aus ihrem Käfig geholt werden und eines der kleinen Welpengehege im Freien in Beschlag nehmen dürfen. Was Caffè, Carlos und Catullo dringend bräuchten, wäre natürlich viel menschliche Zuwendung. Aber angesichts der riesigen Anzahl an Hunden und Katzen, die aktuell im Rifugio untergebracht sind, ist das nicht zu leisten. Die Mitarbeiter sind sehr bemüht, aber für mehr als ein paar kurze Streicheleinheiten und freundliche Worte bleibt ihnen keine Zeit.

Deshalb soll das Rifugio auch für die drei aufgeweckten Hundebuben nur eine Zwischenstation in ihrem Leben sein. So schnell wie möglich möchten wir Caffè, Carlos und Catullo nach Deutschland reisen lassen, damit sie bei lieben Menschen ein schönes Leben in familiärem Umfeld beginnen können.



23. September 2023:
Caffè durfte auf seine deutsche Pflegestelle reisen.

10. Januar 2024:

Einige Zeit ist nun schon vergangen, seitdem Caffè in Deutschland ist und auf ein Zuhause wartet. Dass dieser hübsche Kerl keinerlei Anfragen hat, können wir so gar nicht verstehen.

Caffè ist ein wirklich toller Bube, der mehr und mehr lernt, das Leben zu genießen. In seinem Hunderudel fühlt er sich pudelwohl und die regelmäßigen und ausgiebigen Spaziergänge und Wanderungen, auf denen Caffè auch immer wieder fremde Hunde kennenlernt und diese neugierig und freundlich begrüßt, sind für den Rüden das Highlight des Tages. Auch fremde Menschen sind für ihn nicht mehr suspekt, sondern werden erstmal mit Sicherheitsabstand beäugt, aber schon nach kurzer Zeit für gut befunden. Das Hunde-ABC wird weiterhin fleißig geübt, er ist stubenrein, läuft gut an der Schleppleine und fährt brav und tapfer im Auto mit, auch wenn es ihm dabei übel wird. Aber sein Pflegefrauchen bleibt hier am Ball und nimmt ihn täglich zu kleinen Fahrten mit, denn nur so kann sich Caffès Magen auch daran gewöhnen. Caffè lernt stets dazu und es ist schön, ihm bei seiner Entwicklung zuzuschauen.

Wir suchen für ihn Menschen, die einem noch etwas unsicheren Hund eine gute Stütze sein können und die Freude daran haben, ihm zu helfen, über seinen Schatten zu springen, so dass das Leben nur noch schöner für ihn wird.

Caffè braucht nicht unbedingt einen souveränen Ersthund im neuen Zuhause, viel wichtiger ist der Mensch, der Zeit und Spaß daran hat, mit ihm gemeinsam zu lernen und wachsen.

27. Februar 2024:
der schüchterne Caffè musste etwas länger warten… aber: Das Warten hat sich gelohnt :-). Frauchen war sich vorerst unschlüssig, ob sie nochmals eine Fellnase aufnehmen möchte. Aber als die erwachsene Tochter ihr Caffè, der nun Sam heißt zeigte, war sofort klar, der Bube muss besucht werden. Und da die Pflegestelle nur 15 Minuten entfernt wohnt….also nichts wie hin. Sam hat sich vorbildlich verhalten und sich von seiner besten Seite gezeigt. Somit durfte er nach Herrieden in ein großes Haus mit eingezäuntem Garten umziehen. Hier darf er als Einzelprinz sich nach Strich und Faden verwöhnen lassen. Lange alleine bleiben muss der Bube nicht. Frauchen arbeitet in Teilzeit und hat viel Zeit für ihn. Alle Unternehmungen sind mit Sam geplant. Hundeschule ist bereits gebucht. Und auch sonst wird es ihm bestimmt nicht langweilig werden. Die erwachsenen Kinder kommen häufig zu Besuch und es gibt ja auch bereits schon Enkelkinder, die gerne für Action sorgen werden. Lieben Dank an Sam`s Frauchen, die sich nicht von seiner anfänglichen Unsicherheit abschrecken hat lassen und seinen tollen Charakter gleich erkannte :-). Wir wünschen viele schöne Jahre miteinander!
 
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