Anlässlich unserer Projektreise Anfang Mai 2017 war unsere erste Station bei unseren Partnern der privaten Tierhilfe in der Nähe von Sassari. Hier haben etliche Hunde Zuflucht gefunden, die liebevoll versorgt werden. Einige von ihnen sind schon viele Jahre dort, manche seit Babyalter. Zu diesen Hunden gehört auch das graue Schnäuzchen Margherita.
Als unsere sardische Kollegin sie kennenlernte, hatte sie schon einige Jahre hinter sich. Margherita lebte damals bei einem alten Ehepaar im Süden von Sardinien, und zwar im Hinterhof eines kleinen Lebensmittelgeschäfts. Diesen Hinterhof hat sie niemals verlassen. Fünf Monate, bevor unsere Kollegin sie kennenlernte, hatte sie Babys bekommen, von denen nur eines überlebte. Hündin Mary. Unsere Kollegin bekam die Erlaubnis, Margherita und Mary sterilisieren zu lassen. Und als die Besitzer starben, übernahm sie die beiden. Mary lebt nun bei unserer Kollegin. Sie wird vermutlich niemals adoptiert werden können, weil sie panische Angst vor Menschen hat.
Margherita durfte im Juli glücklicherweise auf eine deutsche Pflegestelle reisen. Dort zeigt sich sich als eine sehr liebe Hündin, die sich schnell den Gegebenheiten anpasst. Sie läuft schön an der Leine ist vom ersten Tag an stubenrein und verträgt sich bestens mit den anderen Hunden der Pflegestelle. Sie ist sehr gerne draußen, selbst bei Regen möchte sie raus, was ihr Pflegefrauchen nur bedingt erlaubt, da die Feuchtigkeit ihren alten Knochen nicht gut tut.
Die auf den Bildern noch offenen Stellen an den Ohren, bedingt durch die Leishmaniose sind nun verheilt, es muss nur noch Fell darüber wachsen. Was uns zeigt das die Bahandlung gut anschlägt. Wir sind sehr zuversichtlich das sie mit der entsprechenden Behandlung noch eine schöne Zeit haben wird.
06. März 2018: Margherita ist heute über die Regebogenbrücke gegangen. Auf ihre alten Tage durfte sie noch das große Glück einer eigenen Familie erleben und bei unseren lieben Kollegen Elke und Wolfgang einziehen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten, ihren Platz im Rudel zu finden, hatte sie sich gut eingelebt und genoss ihr bequemes Körbchen und die entgegengebrachte Zuwendung. Margheritas Leishmansiose bekamen Elke und Wolfgang schnell in den Griff, doch letztendlich forderte das hohe Alter seinen Tribut und die alten Knochen wollten einfach nicht mehr. Sie schlief in den Armen ihrer Pflegefamilie ein. Machs gut, altes Mädchen, du hast einen Platz in unseren Herzen.
