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Rina (28.01.)


Eine Geschichte, wie sie sich überall auf Sardinien wiederholt
Zwei Tage vor unserer Juni-Reise hatte ein Touristenpaar mit uns Kontakt aufgenommen und uns um Hilfe gebeten. In ihrer Ferienhausanlage wären ein paar Katzen, die sie auch füttern würden. Allerdings wären vier Kitten dabei, die in schlechtem Zustand seien. Die Katzen wären aber zutraulich, eine Falle würden wir nicht benötigen. So fuhren wir also an unserem Ankunftstag abends noch nach Porto Rotondo, um die Kitten in Augenschein zu nehmen und nach Möglichkeit zu helfen. Die vier Kitten sahen wirklich schlimm aus: Die Augen waren eitrig verklebt bzw. blutig verkrustet. Bei einem der Kleinen war gleich klar, dass beide Augen nicht mehr zu retten sein würden, bei einem zweiten sah es so aus, als ob ihr rechtes Auge schon unrettbar verloren war. Das erste Kitten ließ sich einfach greifen und in den Korb setzen, auch noch das zweite. Aber die anderen beiden flüchteten sich in einen Baum. In einer waghalsigen Kletteraktion gelang es Wolfgang, der beiden habhaft zu werden. Allerdings ging das für ihn nicht ohne heftig blutendende und schmerzhafte Kratzer ab, aber das Wichtigste war, dass wir alle vier in der Box hatten. Hatten wir vorher noch geplant, die Kleinen erst am nächsten Tag zum Tierarzt zu bringen, wollten wir nun angesichts des schlimmen Zustands nicht mehr warten. Elena rief unseren Tierarzt an, der sich sofort bereit erklärte, noch in seiner Praxis auf uns zu warten, obwohl wir nicht vor 19.30 Uhr bei sein konnten und er dann normalerweise schon geschlossen hat. So beeilten wir uns, nach Arzachena zu kommen.

Nach der ersten Reinigung der Augen bestätigte sich unsere traurige Vermutung: Bei Rina, der Kleinsten, waren die Augen nicht mehr zu retten. Riccardas rechtes Auge war schon zerstört. Renata und Rebecca ging es vergleichsweise gut, bei beiden würde mit entsprechender Behandlung das Augenlicht erhalten bleiben. Alle vier Kitten wurden noch eingehend untersucht und soweit möglich behandelt. An eine sofortige Operation von Riccarda und ihrem Schwesterchen Rina war jedoch nicht zu denken. Wir nahmen das Quartett zunächst mit in unser Apartment, wo wir sie in einem großen Versorgungskäfig unterbrachten. Sie waren jedoch sehr verstört, wollten auch nicht fressen, und die Gabe der Medikamente klappte zwar einigermaßen, aber es erwies sich alles als sehr stressig für die vier Kleinen, und in Abstimmung mit unserem Tierarzt entschieden wir, sie am nächsten Morgen zur stationären Aufnahme zu bringen.

Am Donnerstagmorgen, als wir die Kleinen wieder besuchten, war bei Riccarda das Auge ausgelaufen. Unser Tierarzt empfahl deshalb, nun nicht länger mit der Operation zu warten, zumal sich die Kleinen auch sehr stabil zeigten. Am Freitagmorgen, 18. Juni, wurden also Riccarda und Rina operiert, und alles verlief gut. Ein paar Tage später konnte das Quartett entlassen werden und kam in eine Pflegestelle.

Am 27. Juni dann die Hiobsbotschaft: Riccarda ging es ganz schlecht, sie erbrach sich ständig, verfiel zusehends. Sofort wurde sie zu unserem Tierarzt gebracht, der sie gleich an den Tropf legte und weitere Maßnahmen einleitete, denn Riccarda hatte schon Untertemperatur. Eine Erklärung für den plötzlichen Verfall gab es nicht. Trotz aller Bemühungen hat Riccarda es nicht geschafft. In der Nacht zum 28. Juni 2011 ist ihre kleine Seele über die Regenbogenbrücke gegangen. Wir werden sie nicht vergessen, wir haben ihr hier eine Gedenkseite eingerichtet.

Glücklicherweise erholten sich die anderen drei zusehends, so dass wir sie dann auch nach Deutschland in Pflege holen konnten.

Rina hat ihren Pflegeplatz bei einer Kollegin gefunden, die sich besonders gut mit sehbehinderten bzw. blinden Katzen auskennt.

Rebecca und Renata gingen gemeinsam in Pflege zu einer Kollegin, die durch ihre Geduld und Ruhe ideal für so extrem scheue Katzen ist. Und tatsächlich war sie auch hier erfolgreich: Rebecca und Renata sind schon deutlich zutraulicher geworden, so dass auch sie bald in ein endgültiges Zuhause umziehen können. Dass Rebecca und Renata auch erhebliche Augenprobleme hatten, als wir sie fanden, ist heute nicht mehr zu sehen.

11. Oktober 2011
Rina hat sich toll auf ihrer Pflegestelle eingelebt und empfindet ihre Blindheit selbst nicht als Handicap. Sie ist eine ganz lebhafte, verspielte, super verträgliche Maus geworden. Sie schmust, macht Milchtritte, hört auf ihren Namen, kurz gesagt: eine unkomplizierte Traumkatze! Der Pflegemama folgt sie auf Schritt und Tritt.

Rina hat in der Pflegestelle einen netten Spielkumpel gefunden, mit dem sie über die Kratzbäume turnt. Rina sollte auf jeden Fall einen altersgerechten Spielkumpel bekommen, damit sie sich richtig ausleben wohl fühlen kann.

Wo findet die unkomplizierte Rina - gerne mit ihrem Katzenkumpel von der Pflegestelle - ihre Menschen, die ihr ein sicheres, behütetes Zuhause geben?

1. November 2011


Rina ist eine ganz liebe Maus, braucht aber Zeit, wenn sie jemanden nicht kennt. In der Pflegestelle hat sie sich eng mit zwei Katern (Harry = sehbehindert bzw. Goliath = einäugig) angefreundet. Es wäre schön, wenn sie gemeinsam mit einem ihrer Freunde ein neues Zuhause finden würde.

28. Januar 2012
Wunder dauern manchmal länger. Aber nun hat auch Rina, zusammen mit dem einäugigen Goliath, den sie auf der Pflegestelle einer befreundeten Tierschützerin kennen und lieben gelernt hat, ihr eigenes Zuhause in der Nähe von Köln gefunden. Rina orientiert sich sehr an Goliath und deshalb freut es uns besonders, dass die beiden zusammen bleiben können. Wir danken der neuen Familie ganz herzlich, dass sie sich bewusst für behinderte Katzen entschieden hat und wünschen allen eine schöne, lange gemeinsame Zeit.
 
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