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Gennarino (15.9.)


Das Rifugio ist immer voll, ein Aufatmen kennen sie in der LIDA nicht. Nach wie vor sind die wirtschaftlichen Probleme, in die viele Sarden durch die Corona-Maßnahmen geraten sind, nicht überwunden. Manche Leute geben ihr Tier persönlich ab und bitten um Hilfe, manche stellen sie einfach im Karton vor das Tor der LIDA oder binden sie dort an. Und die Touristensaison läuft auf Hochtouren … es vergeht daher kaum ein Tag, an dem keine Tiere gefunden und abgegeben werden. Außerdem werden von den Helfern der LIDA ebenfalls zahlreiche Streuner aufgelesen. Niemand wird abgewiesen, auch wenn man im Rifugio wie immer am Rande des Belastbaren ist.

Aktuell ist die Situation besonders dramatisch: Wie auch unsere anderen Partner wird das Rifugio der LIDA überschwemmt mit Hunde- und Katzenbabys. Die meisten von ihnen weggeworfen wie Müll. Die Partner in der LIDA und auch wir fragen uns immer wieder: Was sind das für Menschen, die so etwas tun? Es gibt so viele Hilfsangebote, nicht zuletzt auch von uns, Trächtigkeiten und damit dieses unbeschreibliche Elend zu verhindern. Aber man ist zu stolz, um Hilfe zu bitten. Das hat man noch nie gemacht. Kastrationen sind wider die Natur. Nicht von Gott gewollt. Keine Zeit, zum Tierarzt zu fahren. Wenn ich die zum Tierarzt bringen muss, macht sie mir das Auto schmutzig. Die Litanei der Ausreden ist ellenlang, und wir können sie bald nicht mehr hören. Auch wenn wir schon so viele Jahre auf Sardinien aktiv sind, an dieses verantwortungslose, herzlose Verhalten werden wir uns nie gewöhnen. Und auch die schlimme Situation der Straßenkatzen belastet uns sehr.

Ein weiteres Beispiel für das unfassbar traurige Leben der Katzen ist dieser kleine Kater: Ob er von einer herrenlosen Katze geboren wurde oder ob es eine Hauskatze war, deren Besitzer aber auf keinen Fall ein krankes Kitten durchfüttern wollten – wir wissen es nicht. Glücklicherweise erbarmte sich jemand des kleinen, hilflosen Geschöpfs und brachte es am 14.06.2022 ins Rifugio der LIDA. Der Kleine kam gleich ins Ambulatorio, wurde gefüttert und gesäubert und auch behandelt. Anfangs war nicht sicher, ob er seine Äuglein behalten könnte. Und es war auch völlig unklar, inwieweit er sehen können würde, wenn die Äuglein nicht entfernt werden müssten.

Inzwischen hat sich Gennarino gut erholt, seine Augen wurden so erfolgreich behandelt, dass er sie voraussichtlich behalten kann. Ganz erblindet ist er wohl nicht, aber er sieht maximal nur noch Schatten. Das heißt aber nicht, dass ein Kätzchen mit solchem Handicap keine Lebensqualität und Lebensfreude hat. Aus Erfahrung wissen wir, dass blinde Katzen sich sehr gut in einem gewohnten Umfeld zurechtfinden und sie genauso fröhliche Katzen sind wie ihre sehenden Artgenossen.

Wir wünschen uns natürlich sehr, dass Gennarino nicht allzu lange Zeit im Käfig verbringen muss. Gern möchten wir ihn nach Deutschland holen, damit er hier seine Familie findet, die ihm ein liebevolles Zuhause schenkt.

03. September 2022
Gennarino ist gleichzeitig mit der kleinen Minuredda in seiner deutschen Pflegestelle angekommen. Jetzt freut sich das Katerchen auf liebe Menschen, die ihn adoptieren möchten.

15. September 2022

Gennario kam aus dem Käfig in die große Freiheit. In der Pflegestelle hat er sofort Freundschaft zu den vorhandenen Katzen geknüpft und durch seine liebe Art die Herzen der Pflegeeltern im Sturm erobert. Er hat bei ihnen seinen Lebensplatz gefunden. Wir freuen uns für das süße Kerlchen und wünschen ihm und seiner Familie alles erdenklich Gute.
 
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