Während meines Besuch im Januar 2015 zeigten mir die Kolleginnen in Sassari auch drei Hündinnen (Mutter und Schwestern aus verschiedenen Würfen), die einsam und allein auf einem riesigen Grundstück lebten. Alle drei waren sehr scheu, wobei die Mutter sich zumindest traute von den Spaghetti mit Soße zu fressen, so lange wir uns in angemessenem Abstand hielten. Von den beiden Töchtern konnte ich nur von weitem ein paar eher schlechte Fotos machen. Das Grundstück gehörte einem alten Mann, der zu seinen Lebzeiten die Hunde duldete und gelegentlich auch fütterte. Seine Erben haben die Hunde zwar nicht vertrieben, aber sie kämen auch nicht auf die Idee, in irgendeiner Weise für sie zu sorgen. So erbarmte sich eine Familie, die gegenüber wohnt, und stellte den Hunden jeden Abend etwas Futter hin. Da das Grundstück an einer recht stark befahrenen Straße liegt, waren die Hunde auch in ständiger Gefahr, überfahren zu werden. Ich bat die Familie, die Hunde möglichst schnell einzufangen. Da es sich ja um unkastrierte Weibchen handelte, hätte ich gern weiteren Nachwuchs verhindert.
Aber weil sie so scheu waren, entzogen sie sich über Wochen sämtlichen Einfangversuchen. Es wurde auch offensichtlich, dass die beiden Schwestern trächtig waren, aber sie waren immer auf der Hut. Erst als sie ihre Babys schon zur Welt gebracht hatten, gelang es endlich Anfang April in einer glücklichen Aktion, der beiden Mamas und ihrer insgesamt elf Kleinen habhaft zu werden und sie in Sicherheit zu bringen. (Die schon ältere Mutter der beiden konnte nicht gefangen werden, und sie wurde seit Längerem nicht mehr gesehen.) Nicht auszudenken, was allein diese beiden Würfe für einen Nachwuchskreislauf in Gang gesetzt hätten, denn sechs von den Babys sind Weibchen ...
So kamen die beiden Mütter mit ihren Kleinen in die Pension unserer Kollegin in Sassari. Bis Mitte Mai versorgten sie gemeinsam die große Kinderschar. Dann zogen die sechs älteren Kinder (von Mama Giuliana, das ist die hellere Hündin rechts auf den Gruppenbildern) ins große Freigehege, um die Mütter ein bisschen zu entlasten, damit sie sich nur noch um die jüngeren fünf Babys kümmern müssen.
Sobald die Babys sie nicht mehr brauchen, könnten Giovanna und Giuliana nach Deutschland reisen, um hier ihre endgültigen Familien zu finden. Da die beiden nach wie vor recht scheu sind, brauchen sie Familien, die sich mit entsprechender Erfahrung und Geduld auf sie einlassen und ihnen Schritt für Schritt zeigen, dass das Zusammenleben mit Menschen sehr, sehr schön sein kann.
Die Kinder dürfen nach Deutschland reisen, sobald sie das entsprechende Alter von mindestens 15 Wochen erreicht haben. Für die sechs Kinder von Giuliana (Giuseppe, Giuseppa, Giustina, Giunia, Giuditta und Giulia) ist dies ab dem 14. Juni möglich. Die fünf Kleinen von Giovanna (Gisella, Gioj, Giole, Giosi und Giotto) müssen noch bis zum 15. Juli warten. Bis dahin hoffen wir, dass die kleine temperamentvolle, freundliche Truppe sich weiter so gut entwickelt, damit sie dann in Deutschland ihre eigenen Familien finden und sie mit ihrem Charme und die Pfote wickeln können.
Bei unserer Gruppenreise Mitte Mai besuchten wir unsere Kollegin Sandra. Samba und ihre mittlerweile erwachsenen Kinder Genny und Geox, sowie die beiden Hundemamas Giovanna und Giuliana (ihre Welpen wurden bereits 2015 in ein schönes Zuhause vermittelt) leben nun gemeinsam in einem der Gehege. Es ist sehr traurig, dass sich seit zwei Jahren niemand für diese bezaubernden Hunde gemeldet hat. Vermutlich, weil sie alle sehr schüchtern sind.
Was uns bei diesem Besuch sehr gefreut hat: Aus den sehr ängstlichen Hunden sind mittlerweile neugierige, teils mutige Fellnasen geworden :-) Samba, Geox und Genny wedelten mit ihren Schwänzchen und trauten sich recht schnell die mitgebrachten Leckerchen anzunehmen. Auch Giovanna war sehr interessiert, und sogar die Schüchternste der Gruppe, Giuliana, traute sich nach einer gewissen Zeit an uns heran.
Wir wünschen uns sehr, dass diese Hunde ganz bald ihr Zuhause in Deutschland finden werden. Zu unserer Kollegin Sandra haben alle vollstes Vertrauen, das werden sie sicherlich auch zu ihren neuen Menschen aufbauen, wenn sie denn eine Chance dazu bekommen. Alle haben einen wunderbaren Charakter und werden sicherlich ganz tolle Begleiter fürs Leben werden.
27. Oktober 2020:
Bei unserer Projektreise im Oktober 2020 besuchten wir auch unsere Helferin Sandra in Sassari. Zum einen gab es wieder einige Neuzugänge, die man uns vorstellen wollte. Zum anderen trafen wir auch auf "unsere" Vermittlungshunde.
Die beiden Hündinnen Giovanna und Giuliana warten nun schon einige Jahre auf ihr Glück, doch leider hatte sich bisher niemand gemeldet. Es hat sich weder ein Zuhause ergeben, noch wurde eine Pflegestelle gefunden (was ihnen vielleicht eher in ein Zuhause verholfen hätte).
Mittlerweile zählen beide zu den "Best Agern", was uns sehr traurig macht. Giovanna ist nach wie vor zurückhaltend, doch in ihr steckt sicherlich eine liebevolle und brave Hündin, die sich über ein warmes Körbchen und einen Garten zum Sonnenbaden freuen würde.
Wir hoffen sehr, dass Giovanna endlich von ihren Lieblingsmenschen gefunden wird, damit sie ihre letzten Jahre in einem eigenen Zuhause verbringen kann. Dass sie das Glück mir ihrer langjährigen Hundefreundin Giuliana teilen kann, wird vermutlich eher unwahrscheinlich sein, doch wie heißt es so schön: "Sag niemals nie."
Wenn Giovanna ihr Herz berührt, freuen wir uns über Ihre Nachricht.
15. Juni 2024: Giovanna durfte heute auf ihre deutsche Pflegestelle reisen.
Wenn Sie gerade auf der Suche nach einem neuen fellnasigen Familienmitglied sind und Ihnen bewusst ist, dass eine Adoption nicht nur viel Freude bedeutet, sondern auch Arbeit und große Verantwortung mit sich bringt, dann freuen wir uns auf Ihre Nachricht.
Wir vermitteln bundesweit.
Ihr Ansprechpartner für diese Vermittlung: Karin Söllner Fon: 09401 605830 (ab 17 Uhr) Mobil: 0179 7742733 E-Mail: karin.soellner@protier-ev.de
Oder laden Sie hier den Fragebogen für die Hundeadoption herunter, füllen Sie ihn aus und mailen Sie ihn an die im Fragebogen angegebene Mailadresse.
Bitte nennen Sie immer den Namen Ihres Wunschhundes.