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Mocia (02.11.)


Mocia hauste in einem der schlimmsten Tierheime Sardiniens. Sie hatte Glück im Unglück, denn mit der Eröffnung des neuen Tierheims in Arzachena durfte sie dorthin umsiedeln. Als wir sie besuchten, haben wir uns sehr erschrocken, denn Mocia ist sehr, sehr dünn. Ihr Körper erzählt die schlimme Geschichte ihres Lebens, denn vermutlich wird sie schon vor der Einlieferung in das schreckliche Canile als Jagdhund ein sehr schlechtes Leben geführt haben. Umso mehr beschämt es uns, dass sie trotzdem ein liebes und sanftes Wesen dem Menschen gegenüber behalten hat.

Wir würden sie so gerne so schnell wie möglich nach Deutschland holen, denn Mocia wird in diesem Zustand große Probleme bekommen, den Winter zu überstehen. Wo ist die nette Familie, die dieser tollen Segugio-Hündin ein Zuhause bieten will?

02. April 2012:


Mocia ist heute auf ihrer deutschen Pflegestelle angekommen. Die neue Pflegemama hat auch gleich berichtet:

"Nach einer ruhigen Fahrt nach Hause haben wir Mocia aus der Box gelassen und sie hat direkt das ganze Wohnzimmer mit ihrer Nase abgecheckt und auch wir konnten sie erstmals richtig sehen. Sie hat wieder ein wenig mehr auf den Rippen! Nach einer Pippirunde im Garten und was zu Knabbern für sie, haben wir die Nachtruhe begonnen und sie hat sich bis heute morgen nicht gerührt.

Heute morgen haben wir unsere Hündin mit zu Mocia in den Garten gelassen. Na ja, es ist nicht Liebe auf den ersten Blick gewesen, sie haben ein wenig gerangelt und sie werden wohl noch was Zeit brauchen, bis sie sich mögen. :-)

Wir sind erstaunt, wie selbstsicher Mocia ist. Sie ist kein bisschen ängstlich, uns gegenüber aufgeschlossen (sie mag unsere Tochter sehr!) und inspiziert ihre Umgebung sehr neugierig. Sie ist sogar schon die schmale Kellertreppe mit runtergegangen, das traut sich sonst kein Hund! Ein kurzer Spaziergang durch den Wald war allerdings eine Herausforderung. Gut, dass sie nicht ganz so groß und kräftig ist, sie zieht einen mächtig durch die Gegend.

Sicher müssen wir auch alles essbare in Zukunft unter Verschluss halten. Am Frühstückstisch hat sie in einem unachtsamen Moment schon an der Butter geleckt :-)"

26. April 2012:
Heute erhielten wir einen tollen Pflegestellenbericht von Mocias Pflegefrauchen:

"Mocia hat sich in ihrer Pflegestelle gut eingelebt. Sie ist eine sehr liebe, sanfte Hündin, die sich aufgeschlossen, selbstsicher und ohne Ängste zeigt. Sie ist im Haus eher ruhig und ausgeglichen, stubenrein, und sie mag es sehr gestreichelt zu werden.

Im Gelände zeigt sich ihr Jagdhundwesen und als absoluter „Nasenhund“ werden Witterungen entschlossen verfolgt. Insbesondere Kaninchenspuren werden untermalt vom typischen Jagdlaut angezeigt. Da stören auch Stacheln im Gebüsch nicht. :-)

Sie zeigt sich da als sehr robuste, mutige Hündin. Bis Signale eingeprägt sind, kann sie nur gesichert durch eine Schleppleine nach draußen. Ihr Alltag könnte entsprechend ihrer Neigung ausgelastet werden (eventuell z.B. mit Fährten- und  Apportiertraining). Sicher ist Mocia eigenständiges Handeln gewohnt und muss die Zusammenarbeit mit ihrem Menschen erst noch lernen. Erste grobe Signale konnten wir aber schon aufbauen und erste zaghafte Apportierversuche sind geglückt.

Begegnungen mit fremden Hunden laufen ohne Probleme ab. Mit unserer im Haushalt lebenden Hündin hat sie nicht viel am Hut, die beiden leben friedlich nebeneinander. Bezaubernd sind einfach Mocias langen Ohren und ihre hübschen Augen. Wir sind sicher, dass sie viel Potential mitbringt, ein Familienhund mit enger Bindung zum Menschen zu werden."

13. August 2012:
Es ist einfach schön zu sehen, wie ein Hund wie Mocia, trotz langjähriger Entbehrungen wieder zurück ins Leben finden kann. Und das hat Mocia geschafft: Ihre körperlichen Defizite sind Vergangenheit, sie ist kräftig und hat glänzendes Fell. Sie genießt es sehr mit ihrer Pflegefamilie zusammen zu sein, zeigt sich als liebenswürdige, immer nette und verschmuste Hündin. Weitere Signale konnten schon gut eingeprägt werden, insbesondere kann man die Schleppleine nun auch schon mal schleifen lassen.

Es zeigt sich, dass Moccia bemüht ist Anschluss zu halten, weswegen wir sicher sind, dass sie auch ganz ohne Leine führbar sein wird. Natürlich verfügt sie rassebedingt über Jagdtrieb, denn es zu führen gilt. Durch ihre Fähigkeit und Vorliebe sich eng an ihre Bezugspersonen zu binden, ist es aber möglich ihre Jagdaktivitäten zu kontrollieren.

Insbesondere zur 10-jährigen Tochter der Pflegefamilie hat sie bereits ein sehr inniges Verhältnis und begegnet auch ganz kleinen Kindern mit viel Vorsicht. Auch andere Hunde können im zukünftigen Haushalt leben: sie zeigt zwar kein großes Interesse am gemeinsamen Spiel, aber ist eben immer freundlich. Selbst bei hundeerfahrenen Katzen könnte sie einziehen. Und ihre langen Ohren machen sie einfach nur sympathisch: Beim Rennen scheint es fast sie könnte damit fliegen!

Mocia ist bereit in ihre eigene Familie umzuziehen, wir freuen uns auf Ihre Nachricht.

02. November 2012:
Mocias neue Adoptiveltern wussten schon sehr konkret, wie ihr zukünftiger Hund aussehen soll und so fiel die Wahl auf Mocia. Schon bei der ersten Begegnung hat sie die Interessenten begeistert. So soll es sein und nach dem ersten Hausbesuch im neuen Zuhause war dann auch alles stimmig. Jetzt wohnt Mocia in Düsseldorf und darf ihr Frauchen bald immer mit zur Arbeit begleiten. Nach der ersten positiven Rückmeldung merkt man, dass auch Mocia sich sehr wohl fühlt. Wir freuen uns sehr und wir wünschen allen eine glückliche Zukunft. Auf Fotos sind wir natürlich schon ganz gespannt :-)

23. November 2012:


Heute schrieb uns Mocias Frauchen: "Nachdem wir letztes Mal noch in großen Tönen vorgetragen haben, wie entspannt Mocia ist, hat sie uns im direkten Nachgang gezeigt, wo der Hammer hängt :-) Von heute auf morgen war jegliche Aufmerksamkeit beim Spazierengehen futsch und sie düste nur noch von links nach rechts und quer durch die Büsche. Wir waren natürlich erst einmal geschockt, hatten aber recht schnell die Vermutung, dass sie vermutlich einfach jegliche Führung vermisst (oder so ähnlich) und einfach ihr Ding gemacht hat. Uns ist dann klar geworden, dass wir schnellstens mit der Erziehung anfangen müssen, um ihr mehr Halt zu geben. Wir haben mit konsequentem Leinentraining angefangen (und auch z. B. der begeisterten Familie erst einmal das Spazierengehen „verboten“), viel mit dem Futtersack geübt – und siehe da: innerhalb weniger Tage gab es schon richtig gute Fortschritte. Die ersten paar Tage sind wir zwar durch ständiges Umdrehen und Weggehen kaum von der Stelle gekommen, es hat sich aber gelohnt. Man hat schnell gemerkt, dass sie auf einmal wesentlich aufmerksamer war, aber auch entspannter in allen Punkten – das war uns sehr wichtig, vorher hat sie sich ja vor lauter Schnauben und Hetzen nur unnötig selbst gestresst. Es ist zwar immer noch schwierig in neuen Gebieten, die sie noch nicht kennt, aber von Tag zu Tag wird es angenehmer, mit ihr zu laufen. Das Joggen fand sie von Anfang an eh super, neuerdings (vermutlich auch ein Ergebnis des Trainings) entwickelt sie auch draußen im Wald richtige Spielfreude. Abrufen lässt sie sich auch schon ganz gut (zumindest in einer etwas reizarmeren Umgebung), auch freies Laufen klappt wieder besser, der Spürtrieb schlägt immer weniger durch. Vor allem in der Stadt ist es uns ja sehr wichtig, dass sie vernünftig an der kurzen Leine läuft, das klappt dadurch auch schon richtig gut. Es geht also gut voran, sie reagiert total gut auf das Training – ich hätte nicht gedacht, dass das so einen Unterschied macht.

Die Rhythmusumstellung hat auch gut geklappt, die anfängliche Verwirrung durch die verschiedenen Menschen und Orte hat sich prima gelegt (auch weil wir einfach mehr darauf achten, die Tage nicht mit zu vielen verschiedenen Reizen zu überfrachten), die Hundebox war im Salon schon nach einem Tag nicht mehr geschlossen;) Jetzt liegt sie meist ganz entspannt im Körbchen und lässt es sich gutgehen. Generell ist sie jetzt noch entspannter geworden, schläft wunderbar, ist neugierig und sehr umgänglich. Auch wir haben uns gut an die Umstellung gewöhnt und freuen uns, dass sie bei uns ist. Das Umfeld reagiert sehr positiv, alle sind ein bissl verliebt – inklusive unserem Patenkind, von der Mocia sich alles gefallen lässt."
 
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